Mehr als 6000 Teilnehmer kamen

CEREC wird 30: Große Feier in Las Vegas

Im „The Venetian & The Palazzo Hotel“ auf dem berühmten „Strip“ von Las Vegas trafen sich rund 6000 Zahnärzte zum intensiven fachlichen Austausch. Gefeiert wurde zudem die pünktlich zum 30. CEREC-Geburtstag bekannt gegebene Fusion mit DENTSPLY.



Gibt es einen besseren Zeitpunkt, um über den Zusammenschluss zu sprechen?“ Mit diesen Worten begrüßte Jeffrey T. Slovin, President und CEO von Sirona, die Teilnehmer. Das fusionierte Unternehmen DENTSPLY SIRONA wird zum weltweit größten Hersteller professioneller Dentalprodukte und -technologie aufsteigen, mit 15 000 Mitarbeitern, darunter mehr als 600 Wissenschaftler und F&E-Personal. Der Zusammenschluss werde auch für die Weiterentwicklung des CEREC-Systems neue Perspektiven eröffnen, prophezeite er. Voraussichtlich im ersten Quartal 2016 wird Slovin dann CEO von DENTSPLY SIRONA sein.

Die Fusion, das machte Slovin im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN eindeutig klar, wird den deutschen Standort Bensheim nicht tangieren. Slovin: „Bensheim ist und bleibt für Sirona ein sehr wichtiger Standort. Das gilt auch, wenn die Fusion unter Dach und Fach ist. Ich möchte noch einmal betonten: Es handelt sich um eine Fusion, einen Zusammenschluss, und ich werde der CEO des fusionierten Unternehmens sein.
Für den enormen Erfolg des bewährten und klinisch bestens untersuchten CEREC-Systems dankte Slovin in Las Vegas ausdrücklich Dr. Joachim Pfeiffer, Vice President CAD/CAM Systems, und seinem Team.

„Alles, was geht, geht in einer Sitzung“, laute seit Jahren Pfeiffers Credo. Und diese Denke habe CEREC zu dem gemacht, was es heute ist, sagte Slovin. 15 Prozent der Zahnärzte in den USA und Deutschland nutzen CEREC, das sich bei mehr als 35 Millionen Restaurationen bewährt hat. Weltweit vertrauen rund 45.000 Anwender der Methode. „Alle fünf Sekunden wird heute irgendwo auf der Welt ein Patient mit CEREC versorgt“, sagte Michael Augins, President Sirona USA: Das Potenzial von CEREC als Schlüsseltechnologie sei aber längst noch nicht ausgereizt, sondern eröffne der Zahnheilkunde weitere neue Perspektiven.

Nahtlose Integration

Präsentiert wurde in Las Vegas ein umfassendes Fortbildungsangebot rund um den digitalen Workflow mit Fokus auf der nahtlosen Integration auch der Implantologie und der Kieferorthopädie. Ganz anders als bei deutschen Fortbildungsveranstaltungen präsentierten sich alle Referenten vorab mit einem ganz persön-lichen Video, in dem sie ihre Leidenschaft für die Zahnmedizin erklärten, aber auch ihre Freizeitaktivitäten und ihre Familien vorstellten. Die klare Botschaft: Ein CEREC-Zahnarzt ist nicht non-stop „busy“, er kann und möchte sich ein Leben jenseits der Zahnmedizin „erlauben“. Demonstriert wurde, wie einfach sich Bohrschablonen chairside fertigen lassen und wie die neue CEREC-Ortho-Software funktioniert. Dr. Neal Patel zeigte sich geradezu begeistert vom Konzept „One-Visit Implantology“ und demonstrierte, wie sich das Ganze in der Praxis realisieren lässt. Tatsächlich könnte das Konzept bald zum Standardrepertoire „ganz normaler Praxen“ zählen, mutmaßte auch Dr. Tarun Agarwal in seinem Vortrag „Dental Implants: The Next Frontier for the CEREC Practice“. Detailliert legte er zudem dar, dass sich in seiner Praxis die Chairside-Implantologie rechnet und zu einer ganz erheblichen Zeitersparnis beiträgt.

Realisieren lässt sich diese Chairside-Variante mit dem bereits zur IDS in Köln vorgestellten Software-Update CEREC SW 4.4 mit der Anwendung CEREC ‧Guide 2, der ersten Bohrschablone für Einzelzahnimplantate, die sich chairside schnell und kostengünstig in der eigenen Praxis herstellen lässt.
Das Design der Bohrschablone richtet sich nach der aus prothetischer und chirurgischer Sicht optimalen Implantatposition. Dies wird durch die Kombination von optischer Abformung mit den 3D-Röntgendaten ermöglicht. Die Bohrschablone kann dann an einer der Fertigungsmaschinen CEREC MC X oder CEREC MC XL Premium Package aus PMMA gefräst werden. Nach weniger als einer Stunde steht die Schablone für die Implantation zur Verfügung. Die Erstellung eines Modells oder einer Röntgenschablone mit Referenzkörpern erübrigt sich. Zu den weiteren Optimierungen zählt der neue Biokiefer-Algorithmus, der den gesamten gescannten Bereich als Referenz für die zu erstellende Restauration ausnutzt und so noch bessere Erstvorschläge generiert. Nacharbeiten sind kaum noch nötig. Wie sich das umsetzen lässt, führte Dr. Mike Skramstad in seinem Vortrag „Maximize Your Daily Success with CEREC Software 4.4.“ vor. Die Zeitersparnis für den Anwender sei enorm, sagte er.

Sirona-Behandlungseinheiten TENEO und INTEGO als Höhepunkt

Ein Höhepunkt für das US-Publikum war die Einführung der beiden Sirona-Behandlungseinheiten TENEO und INTEGO.
Am wichtigsten Einzelmarkt für Sirona, den USA, sind damit ab sofort auch diese Behandlungseinheiten verfügbar. Mit diesen Einheiten schließt das Unternehmen die Integrationskette mit digitalem Röntgen, der Software SIDEXIS 4, mit CEREC und der Behandlungseinheit. Ihre USA-Premiere erlebten auch die zwei neuen Varianten der CEREC Omnicam: CEREC AI und CEREC AF. CEREC AI lässt sich fest in die Behandlungseinheit TENEO integrieren, die portable Tischvariante CEREC AF kann einfach von einem Behandlungsraum in einen anderen getragen werden.

Neben dem zahnmedizinischen Programm sorgten die Marketing- und Coaching-Sessions mit Fred Joyal („Becoming Remarkable: Creating the Dental Practice Everyone Talks About“) und Bernie Stoltz („Extraordinary Practice. Extraordinary Life. What it Takes to Have Both“) für Begeisterung.
Absolute Höhepunkte aber waren die beiden Sessions von Tony Robbins, dem Coach und Bestsellerautor, der in den USA Kultstatus genießt. Robbins ist der Autor dreier Bestseller über Erfolg und Neurolinguistisches Programmieren und hat Persönlichkeiten wie Bill Clinton und viele Profisportler beraten.