Exklusives Expertenwissen Wasserhygiene Teil 3

Trinkwasserinstallation in der Zahnarztpraxis: Das sollten Sie wissen

Mathias Maass, Gutachter für Trinkwasserinstallation und Installationsmeister, erklärt, was Zahnärzte bei der Installation von Trinkwassersystemen in ihrer Praxis beachten sollten.


Trinkwasserinstallation Zahnarztpraxis

Mathias Maass, Wasserexperte, Gutachter für Trinkwasserinstallationen und Installationsmeister. © BLUE SAFETY


Ob bestehende Praxis, deren Umbau oder kompletter Neubau – damit im Praxisalltag alles reibungslos läuft und Praxisinhaber sicher aufgestellt sind, gilt es von Beginn an auch die Wassersituation einzubeziehen. Denn die Wasser führenden Systeme von Zahnarztpraxen und -kliniken bieten Keimen ideale Wachstumsbedingungen.

Trinkwasserinstallation: Risiken in der Zahnarztpraxis

Warum? Zunächst kann das Trinkwasser an der Übergabestelle zum Hauswassernetz bereits Mikroorganismen wie Legionellen beinhalten – selbstverständlich zu diesem Zeitpunkt in einer gesundheitlich unbedenklichen Konzentration. Doch steht das Wasser in den Leitungen der Praxen, vermehren sich die Keime rasant. Niedrige Durchflussraten und warme Temperaturen oder gar Totleitungen tun ihr übriges.

In der Folge kann das teuer werden und sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sollte sich jemand in der Praxis mit Legionellen oder Pseudomonaden infizieren. Wie Sie vorbeugen, verrät Mathias Maass – Wasserexperte und Gutachter für Trinkwasserinstallation – in seinen exklusiven Tipps für die Zahnarztpraxis.

Tipp 1: Normungen und Regelwerke für Trinkwasserinstallation in der Zahnarztpraxis beachten

Es existieren zahlreiche Normungen und Regelwerke, die herangeführt werden können, um die Trinkwasserinstallation in der Zahnarztpraxis sicher aufzustellen. Dabei gilt es jedoch, die Herausforderungen vor Ort individuell zu betrachten und gemäß der allgemein anerkannten Regeln der Technik zu verfahren. Generell sind bei Neu- oder Uminstallationen nur geprüfte Materialien nach dem DVGW Arbeitsblatt W270 zu verwenden. Bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Trinkwassersystemen sollte zudem die VDI 6023 beachtet werden. Ist erst einmal alles installiert, führen Sie die Wartungen der Anlagenbauteile regelmäßig beziehungsweise entsprechend der Herstellerangaben durch.

Tipp 2: Wasser muss fließen

Doch selbst, wenn Sie bei den Materialien alles berücksichtigt haben: Wasser muss fließen. Überall dort, wo es steht, bilden sich Biofilme und Keime. Vermeiden Sie deshalb Totleitungen in Ihrer Praxis. Sie wollen später um ein Behandlungszimmer erweitern? Wie praktisch, wenn dort bereits ein Wasseranschluss liegt. Doch sorgen Sie unbedingt dafür, dass eine Möglichkeit zum Wasseraustausch besteht – ein einfacher Wasserhahn reicht.

Das gilt auch für die restliche Praxis. Laut der VDI 6023 sollte mindestens alle 72 Stunden ein ausreichender Wasseraustausch stattfinden. Entsprechend der hygienischen Anforderungen können diese weiter verkürzt werden. Individuelle Spülpläne helfen dabei, im Risikobereich Zahnarztpraxis hygienisch einwandfreies Wasser bereitzustellen.

Tipp 3: Engmaschige Betreuung sicherstellen

Wasserhygiene bedarf kontinuierlicher Begleitung. Neben dem Spülen geben akkreditierte Probenahmen Sicherheit hinsichtlich der Wasserqualität. Doch Achtung: Nur wenn im Wasser vorhandene Desinfektionsmittel gemäß DIN EN ISO 19458 neutralisiert werden, erhalten Sie ein zuverlässiges, rechtssicheres Ergebnis. Das ist bei wasserstoffperoxidhaltigen Proben aus Zahnarztstühlen nicht möglich.



Wegen der technischen, rechtlichen und mikrobiologischen Komplexität hilft es, sich für die Wasserhygiene einen ausgewiesenen Experten an die Seite zu holen. BLUE SAFETY ist Deutschlands Marktführer für Wasserhygiene in der Zahnarztpraxis und widmet sich seit zehn Jahren einer erfolgreichen Lösung und steht bereits bei der Praxisplanung beratend zur Seite.