Wasser aus der Behandlungseinheit

Sauberes Wasser ohne Chemie

Patienten erwarten von ihrem Zahnarzt des Vertrauens Sauberkeit und Hygiene. Auch das Wasser aus der Behandlungseinheit muss strengen Anforderungen gerecht werden. Dabei ist es gar nicht so einfach, eine hohe Wasserqualität zu gewährleisten, ohne chemische Desinfektionspräparate nutzen zu müssen. Mit dem Hochleistungsdesinfektionssystem BacTerminator Dental hat der dänische Umwelttechnikanbieter Adept Water Technologies ein zuverlässiges Wasserbehandlungssystem entwickelt – und das ganz ohne den Einsatz von Chemie.



In den letzten Jahren sind die hygienischen Anforderungen an Zahnarztpraxen kontinuierlich gestiegen. Die Praxen sind, wie alle medizinischen Einrichtungen, ein Hochrisikobereich für Infektionen. Deshalb unterliegen nicht nur die Behandlungseinheiten, sondern auch das Betriebswasser in der Praxis strengen gesetzlichen Bestimmungen. Jedoch ist sauberes Wasser an der Einheit häufig ein Problem. Aber warum?

Verunreinigungen

Das Wasser in Zahnarztpraxen entspricht theoretisch den nationalen und internationalen Qualitätsanforderungen. Aber: „Tatsächlich hat das Wasser vom Wasserwerk bis in die Dentaleinheit einen langen Weg hinter sich“, so Dr. Rainer Uhl, Facharzt für Oralchirurgie und niedergelassen in eigener Praxis. Es wird über Rohrleitungen unter der Erde transportiert, dann erst gelangt es in die Praxis und in die Behandlungseinheit. Bereits auf diesem Wege kann es zur Verunreinigung durch Mikroorganismen kommen.

Mikrobieller Nährboden

„Weiterer Risikofaktor ist das Leitungssystem der Praxis“, sagt Uhl. Dort ist der Wasserverbrauch oft gering. Während das Wasser längere Zeit in den Leitungen steht, steigt die Wassertemperatur. Durch die relativ große Oberfläche in den Leitungen, verbunden mit einem geringen, sich langsam erwärmenden Wasserfluss, entsteht ein perfekter mikrobieller Nährboden für Kalkablagerungen und Bakterien. Diese Problematik erkannte Uhl, der seine Praxis im Jahr 1987 in Vogtsburg-Oberrotweil eröffnete, schon relativ früh und versucht seitdem, aktiv etwas für eine bessere Wasserqualität in seiner Praxis zu tun.

Bald wurde er auf amerikanische „Bottle“-Systeme aufmerksam, „bei denen die Stillstandflaschen mit auf Natriumhypochlorid basierendem Desinfektionsmittel sauber gehalten wurden und die Anlage während des Stillstands mit einem Desinfektionspräparat geflutet und vor Betriebsbeginn ausgespült wird“.

Kein Trinkwasser

Der große Nachteil an diesem System: Das Wasser war aufgrund der zugesetzten Chemie kein Trinkwasser mehr und die Inhaltsstoffe waren hochallergen – gerade bei empfindlicheren Patienten ein Problem. „Dank einer gründlichen Anamnese und einer daraus folgend geforderten Vorlage eines Allergiepasses konnten Allergiker vorher erkannt werden“, so Uhl. „So ist es bei uns in der Praxis glücklicherweise zu keinen Zwischenfällen gekommen.“

Also suchte er weiter nach einer Alternative, die auch ohne zugesetzte Chemie wirkungsvoll ist. Er wurde auf den BacTerminator von Adept Water Technologies aufmerksam. Dabei handelt es sich um ein speziell für Dentaleinrichtungen konzipiertes Wasserbehandlungssystem, das ohne den Einsatz zugesetzter Chemikalien die Ansiedlung von Bakterien bekämpft.

Prinzip der Elektrolyse

„Herzstück des BacTerminator Dental ist die patentierte BacTerminator-Technik“, erklärt Hygienespezialist Otto Wiechert von Henry Schein die Systematik. „Das Wasser wird nach dem Prinzip der Elektrolyse durch eine hocheffektive Desinfektionskammer gepumpt.“ In der Desinfektionskammer werden einige der natürlich vorkommenden Salze in freies Chlor und hypochlorige Säure umgewandelt.

Wiechert: „Diese Säure desinfiziert das Wasser 50- bis 100-mal effektiver als normales Chlor. Das ermöglicht eine hohe Desinfektionsrate bei sehr niedriger Konzentration von freiem Chlor.“ Die Desinfektion durch den BacTerminator Dental erfüllt darüber hinaus alle rechtlichen Anforderungen: Die der Medizinproduktklasse IIa, des Robert Koch-Instituts, der Richtlinie 93/42/EWG, der Norm DIN EN ISO 13485 und der DVGW geprüft nach EN 1717.

Auch für Dentaleinheiten ohne Festwasseranschluss ist der BacTerminator Dental geeignet, wenn er durch eine Zapfanlage ergänzt wird. Wiechert: „Die beiden Geräte nehmen in der Praxis kaum Platz ein und die Bedienung ist denkbar einfach: Das behandelte Wasser kann über die Zapfanlage aus dem BacTerminator per Knopfdruck in die Kunststoffflaschen abgefüllt werden.“

Das Gerät wird von einem speziell dafür ausgebildeten Techniker zwischen der Wasserzufuhr und dem Behandlungsstuhl angeschlossen und muss mit Strom versorgt werden. Danach ist der BacTerminator Dental sofort einsatzbereit. „Die Installation war simpel und ging schnell“, sagt Uhl.

Studie der Charité

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin führte eine Studie durch, in der die Wirksamkeit des Systems untersucht wurde. Dabei wurden zwei BacTerminator Dental jeweils an eine zahnärztliche Behandlungseinheit angeschlossen. Vor dem Testzeitraum verwendeten die Einheiten ein Desinfektionssystem mit Wasserstoffperoxid und Silberionen, dennoch hatten die Einheiten weiterhin häufig Probleme mit einer hohen Zahl an heterotrophen Bakterien.

Während des Testzeitraums wurden an den Instrumenten und dem Mundglasfüller regelmäßig Wasserproben entnommen und analysiert. „Insgesamt zeigen sich nach Installation des BacTerminators Dental Verbesserungen in Bezug auf eine Reduktion der Bakterienzahl“, fasst Projektleiterin Dr. Anette Simonis von der Zahnklinik der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Ergebnisse zusammen. Die Studie ist noch nicht veröffentlicht worden.

Frischer „Geschmack“

Uhl ist mit der Umstellung auf den BacTerminator Dental in seiner Praxis mehr als zufrieden. „In der ersten Woche des Betriebs in unserer Praxis war ein kaum wahrnehmbarer Chlorgeruch festzustellen, der aber kurz danach völlig verschwand.“

Auch die Patienten merkten den Unterschied, kategorisierten den „neuen Geschmack‘“ des Wassers als „frisch“. Die Investitionskosten seien zwar etwas höher als bei anderen Systemen gewesen, dafür seien die laufenden Kosten niedrig und der einfache Workflow deutlich effizienter.