Desinfektion mit Kaltvernebelung

Hygiene in der Zahnarztpraxis: Welche Restrisiken gibt es?

Eine gründliche Desinfektion ist in der modernen zahnmedizinischen Praxis ein Muss, den geforderten hohen Hygienestandard sicher zu erfüllen, allerdings eine Herausforderung. Die regelmäßige und gründliche Reinigung aller Flächen allein reicht nicht. Grundsatzprobleme und typische Tücken des Hygienealltags können zu einem nicht zu unterschätzenden Restrisiko führen.


DIOSOL Generator

DIOP DIOSOL Generator © DIOP


Die Masse an Bakterien in unserem Körper beträgt etwa 1,5 Kilogramm. Zirka 1000 Keime gibt der Mensch pro Minute an seine Umgebung ab. Beim normalen Sprechen entfernen sie sich zum Teil eineinhalb Meter von ihrer Quelle fort, beim Husten sind es sogar drei bis vier Meter. Auf diesen und vielen anderen Wegen gelangen potenziell pathogene Mikroorganismen auf Wände, Böden und vielerlei Gegenstände im Raum. Darum zählen Reinigung und Desinfektion von Flächen zum A und O einer wirksamen Hygiene und Infektionskontrolle – dies gilt für die zahnmedizinische Praxis genauso wie für andere Arztpraxen, Krankenhäuser oder auch Rettungswagen.

Definitionsgemäß wird bei einer Reinigung eine Keimreduktion von 50 bis 80 Prozent erreicht, wobei im Wesentlichen Restkeime im Putzwasser, auf Tüchern, Schwämmen und anderen Utensilien überleben. Die Erfolgskontrolle erfolgt durch eine nicht-standardisierte optische Bewertung. Die Keimreduktion ergibt sich hauptsächlich durch die Entfernung partikulärer Verunreinigungen und der an ihnen haftenden Mikroorganismen.

Bei der Desinfektion geht es darum, die Anzahl der potenziellen Krankheitserreger auf ein nichtinfektiöses Niveau zu vermindern. Dies sieht man im Allgemeinen bei einer Abtötung bzw. Inaktivierung von 99 999 von 100 000 Keimen als gegeben an. Die Hygienebeauftragten legen aufgrund einer Risikobewertung fest, in welchen Bereichen zusätzlich zur Reinigung auch eine Desinfektion zu erfolgen hat und mit welchen Maßnahmen sie erreicht werden soll. Üblich ist hier eine Scheuer- und Wisch-Desinfek‧tion mit einem selbst hergestellten wässrigen Mittel oder, für kleinere Flächen wie zum Beispiel für Armlehnen oder Telefonhörer, mit einem alkoholischen Fertigpräparat. Beide Verfahren werden unter Verwendung von Lösungen bzw. Mischkomponenten durchgeführt, die den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) folgen und VAH-geprüft sind (Verbund für angewandte Hygiene e. V.).

Herausforderung Hygienealltag

Was so glasklar klingt, trifft in der Anwendung dennoch auf generelle Probleme – eines davon: Mit einer typischen Scheuer-und-Wisch-Desinfektion werden gar nicht alle Flächen erreicht, man denke nur an schwer zugängliche Kanten und Ritzen in Schränken und Schubladen. Teilweise schätzen Experten, dass auf die beschriebene Weise gar nur 60 Prozent aller Flächen erreicht werden. Hinzu treten typische Probleme des Hygienealltags. Dazu zählt die Herausforderung, die festgelegten Routinemaßnahmen mit voller Konzentration auszuführen – bis zu mehreren Stunden pro Tag, fünf Tage und mehr pro Woche und dies auch bei zeitweiligen persönlichen „Durchhängern“. Was zum Beispiel wäre, wenn dann ausgerechnet patientennahe Bereiche wie Teile der Behandlungseinheit vergessen werden? Auch kann sich an arbeitsreichen Tagen nach dem Reinigen das Gefühl einstellen, jetzt alles getan zu haben – die Desinfektion bleibt aus.

Darüber hinaus stellt die Reihenfolge der Tätigkeiten eine Fehlerquelle dar: Toiletten in der Praxis müssen von innen nach außen gereinigt werden, nicht umgekehrt. Nach dem Desinfizieren muss nachgewischt werden. Und bei der Schlussdesinfektion kommen auch noch die Vorhänge und das Fensterbrett an die Reihe. Bei alldem sollen staubbindende Verfahren zum Einsatz kommen, und außer viruziden und bakteriziden Desinfektionsmitteln müssen stets auch solche mit einer sporoziden Komponente vorgehalten werden. An dieser Stelle ist die praxiseigene Logistik gefragt. Trotz aller Routine gilt es, hellwach zu sein. Weisen zum Beispiel Sitzbezüge Lücken auf oder sind Oberflächen beschädigt, so bedeutet dies: Achtung, zusätzliche Eintrittspforten und Rückzugsmöglichkeiten für Pathogene dem Hygienebeauftragen melden.

Zusätzliche Sicherheit gefragt

Die vorstehenden Zeilen machen es deutlich: Es gibt im Hygienemanagement in der zahnärztlichen Praxis viele Dinge, die sich von selbst verstehen. Darüber hinaus helfen die Empfehlungen des RKI und die Desinfektionsmittelliste des VAH. Allerdings lässt sich der Erfolg der alltäglichen Desinfektionsmaßnahmen nicht „sehen“. Misserfolge treten erst dann zutage, wenn es zu spät ist – in Form unvorhergesehener Infektionen bei den eigenen Patienten. Zudem muss man grundsätzlich auch mit erhöhten Risiken (z. B. HIV, Hepatitis B, Tuberkulose) rechnen. Und die hohe Mobilität in unserer Zeit kann zu einer beschleunigten Verbreitung bestimmter Erkrankungen beitragen.

In der Summe manifestiert sich dies in einer Sensibilisierung vieler Patienten für das Thema. Indessen erachtet das medizinische Fachpersonal ebenso wie viele Hygieneexperten per se eine zusätzliche Sicherheit über die bekannten Maßnahmen hinaus für wünschenswert. Eine Möglichkeit eröffnet jetzt die Kaltvernebelungstechnologie (DioProtection, DIOP, Rosbach). Sie ergänzt die Scheuer-und-Wisch-Desinfektion und unterstützt wirkungsvoll die gewünschte Keimreduktion und damit die Verminderung des Restrisikos in Richtung null. 

Auf einen Blick

Verfahren: Kaltvernebelung eines feinen Aerosols, biozide Wirkstoffe: Wasserstoffperoxid und Silber

Einsatzbereich: Desinfektion von Flächen, Luft und Equipment, Ergänzung zur Scheuer- und Wischdesinfektion, Praxis, Klinik Labor und Reinraum

Expertise: mehr als 100 unabhängige Gutachten, Feldstudien und Stellungnahmen von Mikrobiologen, Krankenhaushygienikern sowie Virologen zum Kaltvernebelungsverfahren.

Die Wirksamkeit von Diosol ist durch In-vitro-Überprüfungen abgesichert. Dabei stellte man, in Abhängigkeit von der Konzentration (3–19 %), eine Keimreduktion zwischen 90 % und 99,999 % fest. Diosol besitzt die offizielle Noroviren-Wirksamkeit gemäß EN 14476*.

DioProtection bildet alle maßgeblichen Rechtsgrundlagen der Flächenreinigung und Desinfektion ab. Diosol-19 besitzt die volle Viruzidie gemäß Prüfung in Anlehnung an die NF T 72–281** und ist fester Schulungsbestandteil in Ausbildungsprogrammen renommierter Hygieneinstitute und Desinfektorenlehrgänge. Das RKI sieht die Raumdesinfektion mit Wasserstoffperoxid als „eine wirksame und umweltfreundliche Alternative zum Einsatz von Formaldehydgas“ (Fachzeitschrift HygMed 2010; 35 [6]).

Offizielle Einsatzfreigaben für DioProtection seitens großer Gesundheitsämter liegen vor.
Der Verbund für angewandte Hygiene e. V. (VAH) bildet eine Arbeitsgruppe zum Thema Wasserstoffperoxid-Vernebelung.