Studie

Zahnlosigkeit beeinflusst Gedächtnis negativ

Kompletter Zahnverlust kann ein früher Indikator für mentalen und körperlichen Abbau im höheren Lebensalter sein. Das haben Forscher des University College London (UCL) herausgefunden.


Zahnverlust Alter

Kompletter Zahnverlust könnte ein früher Indikator für mentalen Abbau sein. Foto: proDente


Gedächtnis und Laufgeschwindigkeit von zahnlosen Erwachsenen verschlechtern sich schneller, als bei Erwachsenen, die noch eigene Zähne besitzen. Das haben Forscher des University College London (UCL) herausgefunden.

Die Studie, die im “Journal of the American Geriatrics Society” veröffentlicht worden ist, hat die Daten von 3.166 Erwachsenen über 60 Jahren der English Longitudinal Study of Ageing (ELSA) ausgewertet. Dabei wurden das Abschneiden in Gedächtnistests und die Laufgeschwindigkeit erfasst. Die Ergebnisse zeigen: Menschen ohne Zähne schnitten in beiden Bereichen um rund 10 Prozent schlechter ab, als Studienteilnehmer mit Zähnen.

Zahnlosigkeit als früher Indikator für mentalen Abbau

Die Ergebnisse wurden um verschiedene Faktoren, wie soziodemografische Besonderheiten, gesundheitliche Probleme, körperliche Gesundheit oder Variablen wie Rauch- und Trinkgewohnheiten bereinigt. Auch nach dieser Korrektur zeigte sich, dass Menschen ohne Zähne etwas langsamer gingen, als jene mit Zähnen. Dieser Zusammenhang war in der Altersgruppe 64- bis 74-Jährige größer, als bei den über 75-jährigen.

“Zahnverlust kann ein früher Indikator für mentalen und körperlichen Abbau in höherem Lebensalter sein, insbesondere bei 60- bis 74-jährigen”, sagte der Studienautor Dr. Georgios Tsakos vom UCL Epidemiology & Public Health. Allerdings könne dieser Verfall auch durch viele Faktoren beeinflusst werden, etwa durch den Lebenswandel und psychosoziale Faktoren, die veränderbar sind.