KZBV: Jahrbuch 2015

Verdienen Sie als Zahnarzt genug? Neue Einkommenszahlen liegen vor

Verglichen mit einem Arbeitnehmer mit 13 Monatsgehältern hat ein Zahnarzt ein verfügbares Einkommen von circa 6.180 Euro monatlich. Das geht aus dem gerade veröffentlichten KZBV-Jahrbuch 2015 hervor.



Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) ermittelt jährlich, wie sich das zahnärztliche Einkommen entwickelt hat. Laut der Erhebung hatte der Zahnarzt im Jahr 2013 durchschnittlich ein Jahreseinkommen von 148.900 Euro. Der Einnahmen-Überschuss liegt damit um 7,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Allerdings sind die Spannweiten beim Einkommen groß: Die Hälfte der Zahnärzte hatte ein Einkommen vor Steuern von weniger als 133.800 Euro (Medianwert), während das Einkommen der anderen Hälfte über diesem Wert lag. Jeder zehnte Zahnarzt erreichte nicht einmal einen Einnahmen-Überschuss von 50.000 Euro.

Interessant ist aber vor allem das sogenannte verfügbare Einkommen, also das Einkommen nach Abzug der zu zahlenden Steuern (Einkommen- und Kirchensteuern, Solidaritätszuschlag) und der Beiträge für die Altersvorsorge und Krankenversicherung. Für einen verheirateten Zahnarzt mit zwei Kindern, der genau das mittlere Einkommen (Medianwert) erzielte, ergab sich im Jahre 2013 ein verfügbares Einkommen von 80.400 Euro im Bundesdurchschnitt. In den alten Bundesländern lag das verfügbare Einkommen 2013 bei 83.800 Euro, in den neuen Bundesländern bei 65.600 Euro.

Einkommen der Zahnärzte: Langfristig sinkt die Liquidität

Verglichen mit einem Arbeitnehmer mit 13 Monatsgehältern entspricht das einem verfügbaren Einkommen des Zahnarztes von rund 6.180 Euro monatlich im Bundesdurchschnitt. Hierbei ist jedoch noch zu berücksichtigen, dass die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit eines Zahnarztes höher ist als im Bevölkerungsschnitt, sie liegt bei 47,4 Stunden.

Ein Trend setzt sich allerdings auch in diesem Jahr fort: Die Liquidität der Zahnärzte schwindet seit Jahren. Real hat sich der Einnahmen-Überschuss im Jahre 2013 gegenüber 1976 in den alten Bundesländern um ein Drittel verringert. Von dem verfügbaren Einkommen muss der Zahnarzt den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreiten. Zusätzlich muss er aus dem verfügbaren Einkommen noch Rücklagen bilden, um steigende Preise bei Re-Investitionen auffangen zu können. “Insbesondere bei den Zahnärzten mit unterdurchschnittlichen Praxisergebnissen treten bereits hierbei Liquiditätsprobleme auf”, heißt es seitens der KZBV. Dies könne zu Lasten der Behandlungsqualität gehen.