DG PARO Frühjahrstagung in Berlin

Neue PA-Klassifikation lässt noch auf sich warten


Viel Konkretes gab es für die mehr als 300 Teilnehmer in Berlin noch nicht zu erfahren.


Fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen im Februar in die Hauptstadt, um an der Frühjahrstagung der DG PARO im Hörsaal des Langenbeck-Virchow-Hauses der Universitätsmedizin Charité teilzunehmen. Die Auswahl der Referenten trug maßgeblich zu einer gelungenen Mischung von aktuellen Forschungsergebnissen und der Umsetzung im Praxisalltag bei. Insgesamt konnte so jeder Teilnehmer für sich etwas Entscheidendes mitnehmen und kann nun mit Spannung die neue Klassifikation erwarten. Zeit für den Austausch mit Kollegen und für einige entspannte Gespräche blieb den Teilnehmern in den Pausen und am Freitagabend beim gemütlichen „get together“.

Auch wenn die neue Klassifikation noch nicht vollständig fertiggestellt ist, ermöglichte die Tagung den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen ersten ausführlichen Eindruck von der Diskussion und damit verbunden auch einen Ausblick hinsichtlich der voraussichtlichen Änderungen geben.

Zu Beginn erläuterte Prof. Dr. Ian Chapple die Bedeutung der Klassifikation gemischt mit einer kurzen historischen Abhandlung. Dabei nahm er kritisch Stellung zur aktuellen Einteilung und zeigte auch die Schwierigkeiten auf, mit denen die Arbeitsgruppen konfrontiert zu kämpfen hatte.

Anschließend bot PD Dr. Jan Derks den Zuhörern einen ausführlichen Überblick über epidemiologische Daten und Risikofaktoren der Periimplantitis. Die periimplantären Erkrankungen erhielten nun erstmals einen Platz in der neuen Klassifikation. Da die Entzündung am Implantat schneller voranschreitet, plädierten Derks und sein Nachredner Prof. Dr. Michael Christgau für eine frühzeitige Therapie.

Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen ermöglichte einen spannenden evidenzbasierten Einblick in den Diskussionsdschungel zum Themenkomplex der Rezessionen. Daraufhin ergänzte die frisch habilitierte Frau Priv.-Doz. Karin Jepsen den Vortrag mit ihrem klinischen Fachwissen und einigen anschaulichen praktischen Fällen.

In dem Vortrag von Prof. Dr. Peter Eickholz wurde konkret parodontale Gesundheit im intakten sowie reduzierten Parodont definiert. Weitergehend ergänzte sie die Liste der nicht-plaque-assoziierten gingivalen Erkrankungen. Der anschließende fachübergreifende Beitrag von Frau Prof. Schmidt-Westhausen zum Thema „Bürstenzytologie“ schaffte die Brücke zu der Praxis.

Ins Detail ging dann Prof. Dr. Thomas Dietrich, als er über das zukünftige Staging und Grading der Parodontitis referierte. Die Beiträge von Dr. Bröseler, Frau Dr. Tietmann und Frau Priv.-Doz. Bäumer-König rundeten die Tagung ab und präsentierten einen interdisziplinären Team- Approach zusammen mit der Kieferorthopädie. Zusätzlich nahmen sie dem Praktiker die Angst vor der Therapie der (noch) aggressiven Parodontitis.