Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation

PET-Flaschen schaden dem Kinderzahnschmelz

Etwa fünf Prozent der Grundschüler in Deutschland leiden an einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Das in PET-Flaschen enthaltene Bisphenol A kann diese Schmelzstörungen auslösen.


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Die genauen Ursachen der Erkrankungen konnten noch nicht abschließend identifiziert werden. Fest jedoch steht, dass neben endogenen Faktoren wie Ernährungsmängel auch exogene Faktoren die Schmelzstörungen auslösen können, zu denen unter anderem das Bisphenol A gehört. Der hormonaktive Stoff  ist in PET-Flaschen enthalten, die bereits 2011 in den Ruf gelangten, die Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen. Deshalb ist seit März 2011 Bisphenol A für die Herstellung von Kunststoffflaschen für Babynahrung in der EU verboten.

2015 hat die EU-Behörde den Grenzwert für die als unbedenklich geltende tägliche Aufnahme von Bisphenol A durch den Menschen von bisher 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag gesenkt, in Frankreich ist seit Januar die Verwendung in Lebensmittelverpackungen verboten. Eine Kennzeichnungspflicht für Bisphenol A-haltige Lebensmittelverpackungen gibt es bisher nicht. Dass diese Stoffe auch Auswirkungen auf die Kinderzähne haben, vermuten jetzt die Forscher auf dem European Congress of Endocrinology.

Schwangere sollten auf das Trinken aus PET-Flaschen verzichten

Die Erforschung der gesundheitlichen Auswirkungen von hormonaktiven Stoffen ist noch nicht abgeschlossen. Trotzdem scheinen sie das größte Risiko während der pränatalen und frühen Entwicklung des Kindes darzustellen. Wie die Studie zeigt, weicht Bisphenol A den Zahnschmelz auf. Das führt häufig zu einem Abplatzen der betroffenen Areale bereits während oder kurz nach ihrem Durchtritt in die Mundhöhle.

„Schwangere und kleine Kinder sollten möglichst keine Getränke aus PET-Flaschen trinken und Dinge, die diesen Weichmacher enthalten, meiden. Dabei handelt es sich zunächst um eine Vorsichtsmaßnahme, um das Risiko von Schäden am Zahnschmelz zu reduzieren,“ rät Dr. Eggert, Zahnarzt und Geschäftsführer von goDentis in einer Pressemitteilung.

Quelle: GoDentis