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Osteology: Therapie bei Periimplantitis


Experten erläuterten, welches Vorgehen sich in der Periimplantitistherapie bewährt hat Foto: Osteology Monaco


Die Prävention, Diagnose und Therapie der Periimplantitis bildeten ein Schwerpunktthema des Internationalen Osteology Symposiums in Monaco . Die schwer zu behandelnde Infektion rund ums Implantat löst derzeit große Besorgnis bei den behandelnden Zahnärzten aus.

In der Literatur gibt es unterschiedliche Definitionen der Erkrankung und teilweise widersprüchliche Angaben zur Prävalenz. Eine neue systematische Literaturanalyse zeigt laut Osteology Stiftung, dass nach fünf bis zehn Jahren 10 Prozent der Implantate und 20 Prozent der Patienten von einer Periimplantitis betroffen sind.

Überwachung des Implantants mit peri-apikalen Röntgenbildern

Infektion rund um das Implantat gleicht zwar in verschiedener Hinsicht einer Parodontitis, es gibt jedoch relevante Unterschiede. So wirkt das parodontale Ligament bei der Parodontitis wie eine natürliche Barriere. Die Infektion wird bindegewebig eingeschlossen und vom Knochen abgeschirmt. Dagegen sind Periimplantitisläsionen Prof. Dr. Tord Berglundh, Schweden, nur ungenügend eingekapselt, schreiten aggressiver voran und breiten sich zum Knochen hin aus, der in der Folge resorbiert wird.

Um das Implantat zu überwachen, sollte der Zahnarzt peri-apikale Röntgenbilder zum Zeitpunkt der definitiven prothetischen Versorgung und anschließend einmal jährlich im Rahmen der obligaten Nachkontrolle erstellen, rät die Stiftung. Neben den Röntgenbildern seien  Implantatmobilität, Taschentiefe und klinische Entzündungszeichen wichtige Parameter.

Dieses Vorgehen hat sich in der Periimplantitistherapie bewährt

Prof. Dr. Giovanni Salvi, Schweiz, und PD Dr. Frank Schwarz, Deutschland, präsentierten den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Periimplantitistherapie. Demnach hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Nach einer vorbereitenden Phase, in der Risikofaktoren wie schlechte Mundhygiene oder schlecht zu reinigende Rekonstruktionen eliminiert werden, folgt die nichtchirurgische Behandlung mit Entfernung des Biofilms und antimikrobieller Therapie. Systemische oder lokale Antibiotika, Laser, aber auch die photodynamische Therapie können mit gutem Erfolg eingesetzt werden.

Ein bis zwei Monate später wird der Defekt reevaluiert und bei Bedarf eine chirurgische Therapie mit Entfernung des Granulationsgewebes und Dekontamination der Implantatoberfläche durchgeführt. Zusätzlich können Antibiotika verabreicht werden. Eine Implantoplastik im Anschluss kann die erneute Besiedelung der Implantatoberfläche verhindern.

Dabei wird das Schraubenrelief des Implantats abgeschliffen, und das Implantat heilt anschließend gedeckt ein. Will man außerdem verlorenes Gewebe durch regenerative Massnahmen ersetzen, sind unbedingt bewährte Produkte zu verwenden.