News

Heraeus sichert Kunden Konstanz zu

Heraeus verkauft seine Dentalsparte an das japanische Unternehmen Mitsui Chemical Industries (MCI). Was bedeutet dies für die Kunden und das Unternehmen? Das DENTAL MAGAZIN sprach darüber in Hanau mit dem Geschäftsführer der Heraeus Kulzer GmbH, Dr. Martin Haase, sowie dem Leiter der Division Dental Materials, Novica Savic.


V.l.: Novica Savic, Leiter der Division Dental Materials, Dr. Martin Haase, Geschäftsführer der Heraeus Kulzer GmbH Foto: Salewski


Dr. Martin Haase, Geschäftsführer der Heraeus Kulzer GmbH, sowie der Leiter der Division Dental Materials, Novica Savic, antworten auf die wichtigsten Fragen zum Verkauf der Dentalsparte.

Warum hat Heraeus seine Dentalsparte veräußert?

 Dr. Martin Haase: Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Geschäftsmodellen. Heraeus selbst ist ein technologie-getriebenes Unternehmen, das sich als wichtiger Zulieferer für verschiedene Branchen versteht. Heraeus Kulzer dagegen hat sich spezialisiert auf Produkte für den Endkunden (Zahnarzt, Zahntechniker). Die historisch gewachsene Bindung zum Dentalbereich bestand in erster Linie bei Edelmetallen. Doch dieses Geschäft ist stark rückläufig. Beides passte dann nicht mehr zusammen, die Bindung wurde lockerer. Und: Es gab entsprechende Anfragen, sehr konkrete eben aus dem Hause MCI.

Novica Savic: Zu Mitsui bestehen schon seit mehr als zehn Jahren sehr enge Kontakte. Der japanische Konzern ist ein wichtiger Lieferant im Bereich Komposite und Bondings von Heraeus und hat sich für einen Strategiewechsel entschieden. Der Gesundheitsmarkt wurde von Mitsui als einer mit großen Wachstumschancen erkannt, und was lag da näher als Heraeus? Wir sind global aufgestellt und bieten der neuen Muttergesellschaft die Möglichkeit, im Gesundheitssektor weiter zu wachsen.

Aus welchem Grund passt Heraeus Dental zu MCI?

Haase: MCI besitzt bereits eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 70 Prozent an dem Unternehmen SUN Medical (spezialisiert auf Bondings), dazu kommt eine Minderheitsbeteiligung bei SHOFU. Mit Heraeus Kulzer kommt nun ein Global Player hinzu, der 80 Prozent seines Umsatzes im nicht-asiatischen Raum macht – das passt strategisch also sehr gut. Das Unternehmen Heraeus Kulzer profitiert vom neuen Eigner auf verschiedene Weise: Mitsui verfügt über eine große Expertise bei Polymeren. Außerdem eröffnet das Unternehmen durch seinen Namen und die bestehende Struktur in Asien neue Marktchancen für Kulzer-Produkte.

Was bedeutet der Verkauf für Ihre Kunden?

Savic: Kurz gesagt: nichts! Unsere Mannschaft bleibt die gleiche. Es wird weder eine erneute Umstrukturierung noch ein neues Management geben.

Haase: Die Verantwortung für das Produktportfolio sowie dessen Weiterentwicklung verbleibt auch in den Händen des bestehenden Managements. Hintergrund ist, dass Mitsui sich mit Heraeus Kulzer Kompetenzen hinzukauft, die im Unternehmen selbst bisher so nicht bestanden. Unsere Kunden werden vor allem in den Bereichen digitale Zahnheilkunde sowie Ästhetik Innovationen erwarten können.