DG PARO Young Professionals Meeting

Focus – Posterior

Bereits zum sechsten Mal fand Mitte Juli das Young Professionals-Meeting statt – dieses Mal in München. Entsprechend des Mottos „Focus – Posterior“ rückte die Versorgung in der funktionellen Zone in den Mittelpunkt.


Young Professionals

Die Referenten Dr. Stephan Rebele, Dr. Jan-Frederik Güth, Dr. Jan Derks und Dr. Paul Leonhard Schuh während der regen Abschlussdiskussion. © DG PARO


In der ersten Session gelang es Dr. Dennis Schaller (Planegg) und Dr. Jan Derks (Universität Göteborg) im geschickten Wechsel eine große Bandbreite an Themenbereichen darzustellen. Anhand von Fallbeispielen schafften sie den Spagat zwischen durchdachter Therapieplanung, komplexer Parodontitis-Fälle und der Vorstellung der erst seit wenigen Wochen veröffentlichten neuen Klassifikation. Wie üblich überzeugte Derks mit hervorragend recherchierter evidenzbasierter Argumentation, während Schaller immer wieder den Bezug zu klinischen Aspekten herstellte.

Detailliert und intensiv arbeitete Dr. Stephan Rebele (Dinkelsbühl) das Thema ‚Die biologische Breite um Zähne und Implantate‘ auf. Sein Resumé: die geometische Begrifflichkeit sei unglücklich gewählt, um die zugrunde liegenden strukturbiologischen Zusammenhänge zu beschreiben. So schloss er, dass auch Implantate – ähnlich wie Zähne – von einer definierten Zone, bestehend aus epithelialem Attachment und darunter liegendem Bindegewebe, umgeben seien. Dimension und Morphologie dieser peri-implantären Weichgewebsmanschette würden jedoch in hohem Maße von der Implantatposition, dem verwendeten Implantatsystem sowie dem individuellen klinischen /chirurgischen Vorgehen beeinflusst.

Aus dem Fachbereich der Prothetik stellte PD Dr. Jan-Frederik Güth (Universität München) mithilfe digitaler Techniken realisierte Versorgungskonzepte nach Zahnverlust vor. Insbesondere Einzelzahnversorgungen seien bereits optimal mittels digitaler Abformungen durchführbar. Bei komplexen Fällen, die neben großen Restaurationen auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit fordern, berufe er sich jedoch noch gerne auf das klassische Gipsmodell im Artikulator. Dabei zitierte er seinen Mentor: ‚Unser Patient bleibt nun mal analog.‘

Klinische Bilder und Videos aus der Chirurgenperspektive brachte Dr. Paul Leonhard Schuh (München) mit. Hierbei stellte er verschiedene Techniken des Weichgewebsmanagements vor – von Rolllappen bis hin zu modifizierten Gewebstransplantaten. Durch beeindruckende Patientenfälle präsentierte er sein zahnärztliches Geschick und verdeutlichte, welche Möglichkeiten sich hinter verschiedenen Ansätzen der Implantatversorgung verbergen können.

Den Abschluss des fachlichen Teils fand die Veranstaltung in einer von Dr. Tobias  Thalmair (Freising) geleiteten Falldiskussion im Expertenkreis – bestehend aus den Referenten des Tages.
Gemeinsam ließen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Referenten, sowie das gesamte Junior Committee den Abend bei einem spektakulären Blick über München von der Dachterrasse der Veranstaltungs-Location in lockerer Atmosphäre ausklingen. Mit dieser Veranstaltung verabschiedete sich das Junior Committee als solches. Die ehemaligen Mitglieder des Committees bleiben der DG PARO jedoch erhalten und werden in Zukunft – unter neuem Namen – neue Konzepte für die Fachgesellschaft erarbeiten. Neben den jungen Kolleginnen und Kollegen, für die auch weiterhin Veranstaltungen unter dem Namen „Young Professionals“ angeboten werden, sollen sämtliche Mitglieder und Freunde der DG PARO mit neuen Inhalten angesprochen werden.