Einkommen der Zahnärzte sinkt im Vergleich

Facharztvergleich: Zahnarztverdienst im unteren Drittel

Während sich das Zahnarzteinkommen früher noch im oberen Bereich der Facharzteinkommen bewegte, sank es im Laufe der Jahre. Jetzt gehören sie zu den Fachärzten mit dem niedrigsten Einkommen.



Vor 35 Jahren stand der Zahnarzt mit seinem Einkommen weit oben auf der Einkommensskala aller Fachärzte. Doch seit Jahren rutscht das Zahnärzteeinkommen – verglichen mit den anderen Facharztgruppen – ab. Das geht aus den Zahlen des Jahrbuchs 2015 der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) hervor.

1997 lagen die Zahnärzte mit ihrem Einkommen noch im Mittelfeld und im Jahr 2011 verschlechterte sich ihre Lage unter den Facharztgruppen nochmals deutlich, sodass die Zahnärzte nunmehr zu den Facharztgruppen mit den niedrigsten Einkommen gehören. Kinderärzte und Allgemeinärzte verdienen weniger, an der Spitze der Einkommensskala stehen Radiologen, Nuklearmediziner, Augenärzte und Chirurgen. Im Mittelfeld befinden sich Orthopäden, Hautärzte, Internisten und Neurologen.

Finanzierungsvolumen bei Zahnärzten bleibt hoch

Das verfügbare Einkommen eines Zahnarztes lag im Jahr 2013 im Bundesschnitt bei 80.400 Euro. Der Einnahmen-Überschuss lag im selben Jahr bei durchschnittlich 148.900 Euro und damit um 7,4 Prozent höher als im Jahr zuvor. De facto ist das Einkommen also gestiegen.

Doch die KZBV rechnet vor: Seit Jahren liegt das Finanzierungsvolumen der Zahnärzte, im Gegensatz zum Einkommen, im oberen Bereich der Facharztgruppen. Im Durchschnitt der Jahre 2006 und 2007 mussten Zahnärzte bei Neugründung einer Einzelpraxis in den alten Bundesländern durchschnittlich 341.000 Euro an Investitionen plus Betriebsmittelkredit zahlen. “Damit liegt das Finanzierungsvolumen der Zahnärzte im Zeitraum 2006/2007 an der Spitze der erfassten Facharztgruppen.”

Seit 2008 liegen keine aktuellen Daten der übrigen Facharztgruppen mehr vor, aber: “In Anbetracht der Tatsache, dass das Finanzierungsvolumen der Zahnärzte bei Neugründung einer Einzelpraxis mit (…) 417.000 Euro in 2012/2013 deutlich angestiegen ist, dürfte sich an dieser Situation nichts geändert haben”, heißt es in dem Bericht.