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Angst vor dem Bohrer ist weit verbreitet

Laut einer im Auftrag von ERGO durchgeführten repräsentativen Umfrage von Ipsos haben 61 Prozent der Deutschen Angst vor einem Zahnarztbesuch. Obwohl es Möglichkeiten gibt, die Angst zu besiegen, hat bislang nur weniger als ein Viertel aller Angstpatienten geeignete Maßnahmen ausprobiert.


Foto: ERGO


Meist schreckt sie der Schmerz beim Bohren vor einem Zahnarztbesuch ab – bei den unter 50-Jährigen sind dies immerhin 65 Prozent. Viele verzichten deshalb lieber ganz auf die Zahnbehandlung. Oder sie gehen erst dann zum Zahnarzt, wenn sie richtige Schmerzen haben – und auch kein Schmerzmittel mehr hilft. Obwohl es Möglichkeiten gibt, die Dentalphobie zu besiegen, hat bislang nur weniger als ein Viertel aller Angstpatienten geeignete Maßnahmen ausprobiert, so die Umfrage.

“Der Grund für die Zahnarzt- oder Dentalphobie sind oft schlechte Erfahrungen”, sagt Dr. Wolfgang Reuter von der DKV Deutsche Krankenversicherung. Daraus kann sich ein richtiger Teufelskreis entwickeln: Wenn zum Beispiel bereits der Anblick der Praxis Panik auslöst, ist dieser an sich neutrale Reiz mit Schmerz assoziiert. Der Patient hat also “gelernt”, dass Zahnarzt Schmerz bedeutet – in der Psychologie spricht man bei diesem Phänomen von Konditionierung. “Erst wenn diese aufgebrochen werden kann, ist ein entspannter Besuch beim Zahnarzt wieder möglich”, so Reuter.

Konfrontation kann bei Zahnarztphobie helfen

Dazu müssen die Betroffenen ihre Angst verlernen. Hier kann die Methode der Konfrontation helfen, wie Reuter erklärt: “Der Patient muss sich seinen Ängsten stellen. In schweren Fällen wird eine Konfrontation unter psychotherapeutischer Aufsicht durchgeführt. Dabei begleitet der Therapeut den Patienten zum Arzt und identifiziert genau die angstbesetzte Situation. Gemeinsam versuchen sie, diese dann aufzulösen.”

Zahnarztangst: Abhilfe durch sanfte Methoden

Es gibt auch andere Methoden, die Behandlungsangst zu lindern: Manchmal reichen bereits leichte Beruhigungsmittel wie Baldriantee, damit der Gang zum Zahnarzt erträglich wird. Manche Praxen unterstützen ihre Angstpatienten auch selbst, indem sie Sauerstoff, Lachgas oder Akupunkturverfahren zur Verringerung des Schmerzes einsetzen. Besonders sanft und ohne Medikamente wirkt die Hypnose.