Praxisorganisation

Fit dank Hygieneschulung

Praxisinhaber informieren sich immer häufiger über die Hygienevorschriften für ihre Praxisorganisation, denn sogenannte anlassunabhängige Praxisbegehungen seitens der zuständigen Regierungspräsidien sind mittlerweile Routine.


Reinigung

Nach erfolgter Reinigung und Desinfektion muss das Instrumentarium unter fließendem Wasser abgespült und mittels steriler Druckluft getrocknet werden. © Komet Dental


„Als der Komet-Fachberater Raphael Nagel mir vorschlug, Komet könne eine Hygieneschulung mit meinem Team durchführen, sagte ich sofort zu. Natürlich wissen wir über die Hygienerichtlinien Bescheid, aber ich wollte einfach sicher sein, dass wir die Vorschriften auch zu 100 % in unserer Praxis umsetzen“, sagt Dr. Sabine Ramm. Sie spezialisiert sich in ihrer Wiesbadener Praxis seit 21 Jahren auf Angstpatienten und wird vom Institut für Psychosomatische Zahnmedizin, Psychologie in der Zahnheilkunde und Zahnärztliche Psychotherapie supervidiert. Ralf Danger, Anwendungs- und Systemspezialist von Komet: „Mit ihrer Einstellung liegt Dr. Ramm genau richtig. Eine Praxis sollte sich nicht die Frage stellen ‚Trifft mich überhaupt eine Begehung?‘, sondern ‚Wann trifft es mich?‘ Viele Zahnärzte fordern uns inzwischen an, um da Sicherheit zu erhalten.“

Was wird gefragt?

Bei einer Praxisbegehung kann vieles abgefragt werden: von der Sachkenntnis der Mitarbeiter über das Raum- und Zonenkonzept im Aufbereitungsraum, Verfahrensvalidierung, Routineprüfungen der Geräte, wasserführende Systeme, Risikobewertung und Einstufung der Medizinprodukte, Aufbereitung der Medizinprodukte, Verpackung und Bereitstellung, Chargendokumentation und Freigabeentscheidung, Lagerung von Medizinprodukten/Medikamenten bis zum Bestandsverzeichnis gemäß § 8 MPBetreibV. Doch Ralf Danger beruhigt: „Grundsätzlich handelt es sich bei einer Praxisbegehung um eine Stichprobe: Kein Begeher hat die Zeit, alle Anforderungen zu überprüfen. Der eine ist mehr am Steri interessiert, der andere an den Vorsorgeuntersuchungen der Mitarbeiterinnen.“ Immer wieder betonte er während der Schulung, dass man eine Praxisbegehung nicht zu fürchten habe. Man sollte jedoch über die aktuellen Hygienerichtlinien Bescheid wissen und diese umsetzen.

Informationen pur

Ganz unkompliziert setzt sich das Team rund um Dr. Ramm im Aufenthaltsraum der Praxis am Nachmittag zusammen und folgt der einleitenden PowerPoint-Präsentation: eine kleine Instrumentenkunde inklusive der Aufbereitung. Danger machte klar, dass für alle Abläufe in der Hygiene – im ‧Speziellen bei der Aufbereitung – Arbeitsanweisungen, Checklisten, Freigabebestätigungen, Risikoeinstufungen und Hygienepläne ins Qualitätsmanage‧ment‧handbuch integriert sein müssen. Er gab ein Beispiel: „Nach welchen Kriterien prüfen Sie Ihre Instrumente, ob diese weiter einsetzbar sind? Mein Tipp: Legen Sie sich einen Ordner mit den Auswahlkriterien an!“ Oder: „Wo wird benutzte Kleidung, die mit Blut kontaminiert wurde, gereinigt? Die muss klar separiert werden, denn jede Praxis muss sterile und unsterile Zonen besitzen.“

Als besonders praktisch empfand das Team die tolle Vorarbeit von Komet, wenn es im Fall einer Begehung zu Fragen zum konkreten Instrumenteneinsatz kommt: Deren maximale bzw. optimale Drehzahl und die gezielte Indikation sind auf die Verpackungsetiketten gedruckt. Danger: „Tiefer gehende Fragen haben wir online zu jedem Instrument unter www.kometdental.de zusammengefasst. Darauf können Sie dann gerne verweisen, nach dem Motto: Dort schaue ich dann nach!“

Komplettlösung

Beim Rundgang durch die Praxis bekamen alle Teilnehmerinnen eine Lupe in die Hand. Ralf Danger zog die Schubladen auf und checkte die rotierenden Instrumente nach den typischen Aussortierkriterien: nach angebrochenen oder stumpfen Schneiden, verbogenen, korrodierten oder schwarz gefärbten Instrumenten. Er erinnerte daran, dass Instrumenten mit Innenbohrung und Hohlräumen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Außerdem sind ausgewiesene Einmalartikel nicht für eine Wiederverwendung zugelassen. In vielen Schubladen der Praxis Dr. Ramm fand er die praktischen Komet Steri- und Aufbewahrungsboxen, Blisterverpackungen und Arbeitsständer – eine sichere und ordentliche Form der Bervorratung.

Dann kam er auf das Thema Reinigungsmittel zu sprechen. Oft sind diese zu aggressiv, und das führt dazu, dass das Instrumentarium angegriffen wird; nur Instrumente aus Zirkonoxidkeramik (wie z. B. der Rosenbohrer K1SM) seien uneingeschränkt aufbereitbar. „Komet bietet das kombinierte Reinigungs- und Desinfektionsmittel DC1 an. Das schont maximal, selbst wenn die Einlegezeit mal überschritten wird.“ Zahnarzthelferin Samantha Henk findet die Komplettlösung praktisch: „Die benutzten Instrumente kann ich dann unverzüglich in die DC1-Gebrauchslösung legen und muss nicht auf die Uhr schauen.“ Das korrekte weitere Prozedere wäre dann: Nach dem Einlegen in die Desinfektionslösung (Vorreinigung) muss das Instrument erst abgespült werden, bei hartnäckigen Verschmutzungen ggf. mit einer Bürste. Dann erfolgt die Reinigung und Desinfektion im Thermodesinfektor oder je nach Instrumentenklasse im Ultraschallbad. Anschließend wird nach Trocknung mit Druckluft sterilisiert.

Resümee

Zahnarzthelferin Gabi Pellegrino findet: „Die Fachkenntnisse und Tipps von Herrn Danger waren für mich und meine Kolleginnen sehr hilfreich. Er vermittelte uns die Theorie, also die rechtlichen Grundlagen und Vorgaben der Präsidien und Gesundheitsämter, dann checkte er, ob wir die korrekt in der Praxis umsetzen. Wir konnten jederzeit Fragen stellen und wurden in den meisten unserer täglichen Abläufe bestätigt – das gibt uns ein gutes Gefühl!“ Das Komet-Aufbereitungsposter für die manuelle und maschinelle Aufbereitung wurde als praktische „Eselsbrücke“ auch gleich aufgehängt. Abschließend dokumentierte Danger auf Teilnahmebescheinigungen die Inhalte und Stundenzahl der Schulung – auch dies ein wichtiges Puzzleteil zur Dokumenta‧tion. Danger: „Großer Aufwand entsteht erst, wenn die Mängel einer Praxis in einem engen Zeitfenster zu beheben sind. Das ist viel aufwendiger, als wenn man sich regelmäßig mit der Umsetzung der Richtlinien mit seinem Team beschäftigt – wie hier in der Praxis Dr. Ramm.“