Pluradent Symposium 2018

Die dentale Zukunft

Zahnärzte befinden sich in einem Spannungsfeld von dentalen Entwicklungen, unternehmerischem Wachstum und Personalentwicklung. Tipps aus diesen drei Bereichen bekamen rund 800 Teilnehmer beim Pluradent Symposium im Lufthansa Training & Conference Center in Seeheim-Jugenheim, das unter dem Motto „Dentale Zukunft – Wissen. Erfolgreich. Anwenden“ stand.


Pluradent Symposium 2018

Rund 800 Teilnehmer kamen zum Pluradent Symposium 2018 und holten sich wertvolle Tipps für die Bereiche dentale und unternehmerische Entwicklung sowie Personalmanagement. © Skupin


Eröffnet wurde das Symposium durch Pluradent-Vorstand Uwe Jerathe, der auf die verschiedenen Bereiche des Spannungsfeldes intensiv einging, in dem Praxisinhaber sich befinden. Der Markt der Zahnarztpraxen sei auch durch ins Geschäft drängende Investoren ein Stück weit mehr in Bewegung geraten. In welche Richtung die dentale Zukunft strebt, wurde den Teilnehmern des Pluradent Symposiums in vielen Vorträgen deutlich: Das Trendthema 2018 lautet Digitalisierung. Wobei die Digitalisierung keine Zukunftsvision mehr ist, sondern sowohl bei der zahnärzlichen Tätigkeit als auch auf der unternehmerischen Seite der Praxisführung in viele Praxen längst Einzug gehalten hat.

Trotzdem beleuchtete Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky insbesondere die Digitalisierung in seinem Vortrag „Was bringt die Zukunft?“. Er ist überzeugt, dass insbesondere die Vorhersagbarkeit durch die Berechnung einer Software weiter zunehmen wird. Auch durch Gedanken gesteuerte Computer seien keine Science-Fiction mehr. „Die Frage ist, wie verändern Daten ihr Geschäft?“, sagte Jánszky. Zumindest in einem Punkt konnte er die anwesenden Zahnärzte beruhigen: Zwar würden digitale Assistenten komplexe Vorgänge zukünftig weiter minimieren, dass jedoch ein Computer einen Menschen behandeln werde, sei wirklich noch Zukunftsmusik.

Zahnarzt als Unternehmer

Die Zukunft des Unternehmers Zahnarzt zeigte Dr. Peter Bongard in seiner Keynote, in der er die Entwicklung seiner eigenen Praxis, des Zahnzentrums Moers, vorstellte. Er stand irgendwann vor der unternehmerischen Frage, wohin die Reise gehen sollte, und entschied sich für einen unternehmerischen Relaunch: „Von 120 auf 720 (Quadratmeter).“ Im Fokus stand für Bongard dabei auch die Digitalisierung. In seinem Praxiszentrum erfolgen Anamnese und Patientenaufklärung per iPad; die Praxis arbeitet weitestgehend papierlos; auch die Mitarbeiterkommunikation erfolgt via App. „Ich habe 50 Mitarbeiter, die in mehreren Schichten arbeiten. Da ist selbst eine Teamsitzung kaum mehr möglich. Also erfolgen auch Teamabsprachen digital.“ In der Diagnostik setzt Bongard auch auf die Digitalisierung: digitales Röntgen, DVT, intraorales Scannen. Die größte Herausforderung ist für ihn das Personalmanagement. „Wer bewirbt sich eigentlich bei wem?“, fragte er die Sympo‧siumsteilnehmer. Bongard schuf in seiner Praxis eine Wohlfühlatmosphäre, damit er nicht nur seine Mitarbeiter halten, sondern auch neue dazugewinnen kann. Dazu gehören ein Gesundheitsbonus von 1500 Euro, wenn Mitarbeiter keinen Tag im Jahr krank sind, eine eigene Köchin, Motivation durch Karrieremöglichkeiten, private Zusatzkrankenversicherungen für die Mitarbeiter sowie eine Altersvorsorge im hauseigenen Versorgungswerk.

Das Münchner Schienenkonzept stellte Prof. Dr. Daniel Edelhoff im Vortrag „Neue Materialien und innovative Behandlungskonzepte in der festsitzenden Prothetik“ vor. Für ihn ist das A und O in der Prothetik die Planung. Dank der neuen Ansätze mit schablonengeführter Implantation sieht Edelhoff gute Möglichkeiten für das Forward Planning. Ihn überzeugten bei diesem Konzept vor allem die Vorhersagbarkeit und die Reproduzierbareit, falls eine der Polycarbonatschienen brechen sollte. Die Spe‧zialschienen ermöglichen die „Probefahrt“ vor der definitiven Versorgung. Und selbst im Anschluss seien die Schienen noch sinnvoll. Mit diesen „Garagen“ könnten die Restaurationen geschützt werden. Edelhoff sieht einen Paradigmenwechsel in der definitiven prothetischen Versorgung der Patienten hin zu minimalinvasiven Verfahren. „Zukünftig könnte ich mir sogar noninvasive Optionen vorstellen.“ Kritisch ist der Experte gegenüber CAD/CAM-Kompositrestaurationen. „Ich bezweifle, dass das funktioniert.“

mySymposium

Neben den Hauptvorträgen konnten die Teilnehmer noch aus mehr als 20 mySymposium-Seminaren an beiden Tagen wählen. Die Themen der Seminare stammten aus den Bereichen „Dentale Zukunft gestalten“, „Personal entwickeln“ und „Unternehmerisch wachsen“.

Begleitend zum Symposium zeigten Pluradent und ausgewählte Partner aus der Dentalindustrie Dienstleistungen und Innovationen in der Zukunftsausstellung. Darunter war auch ein eigener Stand von Pluradent, der z. B. die Qualitätsmarke PluLine vorstellte. Diese umfasst mehr als 800 Produkte der Eigenmarke – von Verbrauchsmaterialien über Praxisinstrumente und Kleingeräte bis hin zu Hygieneprodukten.

Neue Wege geht Pluradent bei der Betreuung von Existenzgründern. Bereits vor der Praxisgründung bietet Pluradent den Zahnärzten ein Coaching für die Erstellung des Praxiskonzepts an und begleitet die Existenzgründer durch den gesamten Prozess – auch bei allen betriebswirtschaftlichen Fragen, erklärte Markus Pein, Bereichsleiter Marketing bei Pluradent. Der Bereich Planung & Innenarchitektur von Pluradent präsentierte den Besuchern in der Ausstellung einen virtuellen Rundgang durch ausgewählte Praxis- und Laborräume. Praxen und Labore nutzen diese Visualisierung, um potenziellen Patienten und Kunden auf ihrer Webseite bereits einen Eindruck der Räume zu vermitteln.