Prothetik-Tipp

Okklusionsonlays: Wann und wie?

Okklusionsonlays (auch okklusale Veneers oder Tabletops genannt) werden hin und wieder noch wegen vermeintlicher Instabilität diskutiert. Doch bei richtiger Indikation und adäquater Präparation sind sie eine äußerst substanzschonende und langlebige Restaurationsalternative zu Kronen und Teilkronen.


Praxistipp-Komet-Prothetik

Mit den richtigen Instrumenten gelingt die technisch anspruchsvolle Präparation von Okklusionsonlays. © Ahlers/Edelhoff


Der Name deutet es schon an: Kauflächen-Veneers oder Okklusionsonlays sind auf die Kaufläche beschränkt. Ihre Präparationsgrenze geht im Gegensatz zur Krone oder Teilkrone nicht über die Zirkumferenz des Zahns hinaus. Primäres Behandlungsziel ist die Rekonstruktion der Zahnkonturen zur Wiederherstellung der Okklusion, also eine Bisshebung.

Indikation für Kauflächen-Veneers

Beim Kauflächen-Veneer oder Okklusionsonlay handelt es sich um eine „defektorientierte Präparation“. In der Regel kommt sie bei Abrasionen, Kariesläsionen, Erosionen oder okklusalen Attritionen im Seitenzahnbereich zum Einsatz.

Kronen oder Teilkronen sind hingegen bei tiefen approximalen oder zervikalen Kariesdefekten Mittel der Wahl. Ihre Präparation kann jedoch schneller zu einer Verletzung der Pulpa führen. Bei weniger starken Defekten stellen die Okklusionsonlays daher eine gute Alternative dar, um Schleif- und Eingliederungstraumata zu vermeiden.

Präparation von Okklusionsonlays

Um auch bei Okklusionsonlays eine optimale Stabilität gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass die vom Hersteller vorgegebene Mindeststärke des Materials eingehalten wird. Bei Okklusionsonlays, die aus IPS e.max CAD (Lithium-Disilikat-Glaskeramik) hergestellt sind und adhäsiv befestigt werden, beträgt die okklusale Mindeststärke 1 mm.

Ohne spezielle Instrumente ist die Präparation von Okklusionsonlays bisher allerdings technisch schwierig. Komet Dental hat deshalb mit PD Dr. M. Oliver Ahlers und Prof. Dr. Daniel Edelhoff ein spezielles Okklusionsonlay-Set (4665ST) entwickelt.

Okklusale Konturierung und Finitur

Der OccluShaper ermöglicht die Gestaltung einer konvexen Form im Bereich der ehemaligen Höcker, um den Sitz des Okklusionsonlays zu unterstützen. Dazu wird die Kaufläche in mesiodistaler Richtung entlang des Verlaufs der Zentralfissur mit dem OccluShaper präpariert und anschließend mit einem formkongruenten Finierer gleicher Größe finiert.

Oro-vestibuläre Flanken präparieren

Für die Stabilität der Keramikrestaurationen sind außerdem intakte und ausreichend dimensionierte vestibuläre und orale Seitenflächen wichtig. Um diese vorhersehbar mit der gewünschten Abtragstiefe zu präparieren, enthält das Set von Komet Dental einen speziellen Diamantschleifer, der das ideale Verhältnis von Länge zu Durchmesser mit einem stirnseitigen Führungsstift kombiniert. Aufgrund des Durchmessers ist dieser gleich im ersten Schritt mit kontrollierter Eindringtiefe als Finierer einsetzbar und läuft dabei angenehm ruhig. Mit dem Führungsstiftinstrument 8849P lassen sich die Seitenflächen vestibulär und oral präparieren – so tief, wie es der Führungsstift erlaubt, und so weit zum Nachbarzahn, wie es die Instrumentenkontur ermöglicht. Für den Approximalraum enthält das Set einen schlanken Separierer und Finierer. Als überlegene Alternative zum rotierenden Finierer bietet Komet Dental eine zum Set passende Schallspitze an. Die SFM/D6 ist einseitig diamantiert. So können die Approximalflächen geglättet und Nachbarzähne geschont werden.

Video: Präparation eines Kauflächen-Veneers