Reduziertes Implantatkonzept

Das Next-Generation-Implantat

Die Indikationsbreite wird durch abgespeckte, straffe Implantatkonzepte zwar nicht größer, aber man kann deutlich mehr Patienten erreichen. Wie das mit dem Implantatkonzept iSy in weniger als einer Stunde von der Planung über die OP bis zur Provisoriumsherstellung gelingt, erklärt Dr. Conrad Kühnöl.


isy Next Generation Implantat

In seiner Praxis plant Dr. Conrad Kühnöl implantatgetragenen Zahnersatz virtuell. Hier zu sehen: die konstruierte Schiene inklusive Implantat. © Kühnöl


Dass die digitale Implantologie Dr. Conrad Kühnöls Steckenpferd ist, weiß man. Das analoge Vorgehen hält er für viel zu zeitintensiv. Hohe Kosten und eingeschränkter Komfort verschreckten Patienten, wird er nicht müde zu betonen. Reduzierte Konzepte, die auf digitale CEREC-Lösungen in der chirurgischen und prothetischen Behandlung setzen und daher mit wenigen Komponenten auskommen, verkürzten dagegen nicht nur die Stuhlzeiten des Behandlers, sondern machten den implantatgetragenen Zahnersatz für die breite Masse bezahlbar, meint Kühnöl. Bei Standardsituationen – sprich bei 80 Prozent der Fälle – seien digitale Implantatkonzepte nicht zu toppen. Patienten, denen er in seiner Praxis in der Vergangenheit eine analoge konventionelle Kronen-Brücken-Versorgung empfohlen habe, biete er mit dem Implantatkonzept iSy heute eine deutlich preiswertere implantatgetragene und damit höherwertige Versorgung an.

Gingivaformer, Provisorien und der Scanadapter sind nur auf die Implantatbasis geklickt. <span class="su-quote-cite">Dr. Conrad Kühnöl</span>

Patient kann Praxis nach einer Stunde verlassen

Ein Vergleich der Protokolle „Versorgung einer Zahnlücke mit einer analogen VMK-Brücke“ versus „Versorgung mit digitalem Implantat“ macht den Unterschied deutlich. Wird implantiert und provisorisch versorgt, verlässt der Patient nach einer Stunde die Praxis. In Kühnöls volldigitalisierter Praxis gestaltet sich bereits das Aufklärungsgespräch patientengerecht. Auf der Kombination von Intraoralscan, DVT-Aufnahme und virtuellem Implantat sieht der Patient, wie es um sein Knochenangebot steht, wo das Implantat positioniert wird und welche Limitationen sich ergeben.


Scanadapter für Implantatkonzept lässt sich einfach aufklicken

Besonders begrüßt Kühnöl den 2017 eingeführten iSy-Scanadapter für Dentsply Sirona, den man zusammen mit dem Scanbody vor dem Scan einfach auf die Implantatbasis aufklicken kann. Für die Dauer der transgingivalen Einheilung wird ein Gingivaformer auf die Implantatbasis geklickt. Den Fräsauftrag für die Krone gibt er an die Fräseinheit. Der Zahntechniker nutzt die Zeit bis zum Eingliedern der definitiven Versorgung für das Finishing der Rekonstruktion. Mit nur einem Abutmentwechsel und somit maximaler Schonung des periimplantären Weichgewebes wird eine Hybridabutmentkrone im Implantat verschraubt. Kühnöl: „Gingivaformer, Provisorien und der Scanadapter sind nur auf die Implantatbasis geklickt. Das führt zu kurzen Sitzungen.“ Und: Die scannbare Multifunktionskappe harmoniert mit allen modernen Scannern.

Das Bohrprotokoll senkt die Misserfolgsrate signifikant. <span class="su-quote-cite">Dr. Conrad Kühnöl</span>

Normale Patientengruppen

Kühnöl rät Kollegen, sich dieser „ganz normalen“ Patientengruppen stärker als bisher zu widmen, also jenen Patienten, „die nicht jede Amalgamfüllung durch ein Inlay ersetzen möchten, die auch eine Zahnhalsfüllung, die nicht mehr hochästhetisch aussieht, akzeptieren“. Er nutzt das iSy-Konzept seit 2016 und hält kein weiteres Implantatsystem mehr vor. „Da ich gar nicht mit Überweisern zusammenarbeite, ist dies nicht notwendig.“ Die Implantatpatientenzahl in seiner Praxis hat sich seither auf 400 Patienten pro Jahr verdoppelt.


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Keine Indikationseinschränkungen für Implantatkonzept

Indikationseinschränkungen existieren laut Kühnöl praktisch nicht. Stehen umfassende Augmentationen an, lässt er gedeckt einheilen, was kein Problem darstellt, denn die iSy-Abdeckkappe ist ebenso wie der Gingivaformer und die Multifunktionskappen Bestandteil der Komplettverpackung. „Mit nur zwei Bohrungen – Pilotbohrung und finale Formbohrung – bei inzwischen 800 iSy-Implantaten hatten wir weniger Implantatverluste als mit mehreren Bohrungen je Implantat“, sagt Kühnöl.


Der Experte

Dr. Conrad Kühnöl
Zahntechniker/Zahnarzt, seit 2000 niedergelassen in volldigitalisierter eigener Praxis in Dresden.
kontakt@kuehnoel.de