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Komet: Null Risiko durch garantierte Sterilität

Ab sofort wird das internationale Dentalunternehmen Komet sein zahnärztliches Standardsortiment auf eine serienmäßig sterile Auslieferung in Deutschland und Österreich umstellen – ohne Aufpreis für die Kunden.



Bereits im vergangenen Jahr wurde ein 2 000 Quadratmeter umfassendes Logistikgebäude auf dem Firmengelände von Komet im westfälischen Lemgo eingeweiht – passend zum 90-jährigen Bestehen des Entwicklers und Herstellers von Spezialinstrumenten und Hilfsmitteln zur Bearbeitung oder Erhaltung von Zähnen sowie Knochen. Highlight des neuen Gebäudes ist der 250 Quadratmeter große Reinraum. In dieser Einrichtung können jährlich mehr als zehn Millionen Instrumente unter Reinraumbedingungen verpackt werden. Anschließend erfolgt die Gammasterilisation bei einem Fachunternehmen.

Durch einen Stab von entsprechend geschulten Mitarbeitern und ausgewiesenen Fachleuten ist sichergestellt, dass alle Produkte das Haus Komet als Sterilgut verlassen. Damit ist garantiert, dass die Instrumente sterilisiert sind und bis zur Öffnung der Verpackung in der Praxis einwandfrei steril gehalten werden können. Alle manuellen sowie maschinellen Teilschritte des Verpackens im Reinraum erfolgen auf der Grundlage validierter Arbeitsprozesse.

Beispielhafter Schritt in Richtung Anwenderfreundlichkeit

Steril verpackte Präparationsinstrumente und Hilfsmittel zum erstmaligen oder einmaligen Gebrauch bei chirurgischen und implantologischen Behandlungen stellen auf dem Dentalmarkt keine Neuigkeit mehr dar. Auch endodontisches Instrumentarium zur Aufbereitung von Wurzelkanälen ist mittlerweile als Sterilgut erhältlich, da den allgemein gültigen Richt‧linien des Berliner Robert Koch-Instituts für eine infektionspräventive, solcherart invasive zahnärztliche Therapie nunmehr uneingeschränkt Folge geleistet wird.

Sogar sterile Abformmaterialien (additionsvernetzendes Polyvinylsiloxan) verschiedener Viskositäten stehen heutzutage im Bedarfsfall als speziell fertig vorproduzierte Produkte zur Verfügung, wenn es gilt, eine Abdrucknahme unter weitestgehend aspetischen Verhältnissen durchzuführen.

Rotierende oder oszillierende zahnärztliche Präparationsinstrumente jedoch werden als Sterilgut-verpackte Artikel bis dato nur ausnahmsweise und darüber hinaus in wenigen Formen angeboten. In der Regel sind es in solchen Fällen Einwegartikel und Produkte von geringerer Qualität als mehrmals zu verwendende Instrumente.

Ergonomisch und hygienisch qualitätsorientierte Zahnarztpraxen werden sich freuen: Ab April 2014 beginnt Komet, sein zahnärztliches Standardsortiment der rotierenden und oszillierenden Präparationsinstrumente – mit Ausnahme einiger weniger Produkte – auf eine serienmäßig sterile Auslieferung umzustellen.  Das bedeutet, dass im Laufe dieses Jahres das komplette zahnärztliche Standardsortiment, alle Hartmetall- und Keramik-Bohrer, sämtliche Diamantschleifer und jedes Endoinstrument, insgesamt beinahe 2 000 verschiedene Artikel, steril an die Kunden des Lemgoer Unternehmens ausgeliefert werden.

Praktische Vorteile für den Praxisalltag

Die Verwendung der sterilen Instrumente ist nicht nur besonders hygienisch, sondern auch anwenderfreundlich:

  • Es ist kein verpflichtend infektionspräventives Aufbereiten vor dem ersten Gebrauch mehr nötig: Weder Desinfizieren noch Sterilisieren sind notwendig! Jedes Instrument kann ohne vorbereitende, zeitraubende hygienisch relevante Arbeitsprozesse für den vorgesehenen Einsatz gelagert werden.
  • Fünf Jahre Lagerfähigkeit der steril erworbenen Instrumente: Die von Komet gemäß den werksseitig befolgten, validierten Prozessen steril verpackt gelieferten Instrumente und Hilfsmittel sind bei entsprechender Handhabung und Lagerung in der Praxis garantiert fünf Jahre (ab Sterilisa‧tion) als steril anzusehen. Im Gegensatz zu Sterilgut, das durch zahnmedizinisches Personal in der zahnärzt‧lichen Praxis aufbereitet wird. Denn nach momentaner, offiziell gängiger Ansicht – auch bei konsequenter validierter Durchführung aller Sterilisations- und Verpackungsprozesse – gelten als Sterilgut in der Praxis verpackte Medizinprodukte maximal für sechs Monate als einwandfrei keimfrei beziehungsweise nicht potenziell keimübertragend.
  • Sofortiger steriler Einsatz des Instruments möglich: Das zum Einsatz eingeplante Instrument oder Hilfsmittel kann sofort steril verwendet werden. Gerade bei invasiven Maßnahmen unter Vorgabe steriler Kautelen, wie beispielsweise direkte Pulpaüberkappungen, Trepanationen, Vitalexstirpationen und Wurzelkanalaufbereitungen, die durchaus ohne eine geplante Vorbereitung notwendig werden können, kann das unproblematische Zugreifen auf ein steriles Präparationsinstrument zeitliche und verfahrensrelevante Vorteile bringen.

Ebenso kann bei einem eingeplanten Deep Scaling und Rootplaning während einer systematischen Parodontalbehandlung oder einem anderen invasiv-chirurgischen Eingriff der Einsatz eines rotierenden oder oszillierenden Präpara‧tionsinstruments erforderlich sein, das nicht im für die vorgesehenen Therapie üblicherweise seitens der Praxis vorbereiteten Instrumenten-Set vorgehalten wird, sich jedoch im Instrumenten-Lager befindet. Kann dieses dann sofort benutzt werden, so ist das ohne Frage ein – man möchte fast sagen –„unbezahlbarer“ Vorteil. Denn auch für Behandlungen gilt: „Time is Money!“

Weiterhin gewohnte Qualität und Service ohne Aufpreis

Weitere gute Nachrichten zum Thema Geld und Kosten: Der von Komet nun verfolgte „Zero-Standard“ ist beim Kauf der sterilen Artikel mit keinerlei Aufpreis verbunden. Ebenso positiv unverändert bleibt auch die gewohnt hohe Qualität der Produkte. Darüber hinaus kann sterile Ware innerhalb von vier Wochen in ungeöffneter und unbeschädigter Verpackung ohne Angabe von Gründen zurückgeschickt werden.

Die neu konzipierten, der sterilen Verpackung speziell angepassten Blister-Packungen gleichen weitestgehend den herkömmlichen Verpackungen. Dadurch ergibt sich ebenfalls keine nennenswerte Umstellung der Handhabungsgewohnheiten bei der Lagerung und Öffnung.

Eine Literaturliste finden Sie auf www.dentalmagazin.de Rubrik Praxismanagement.

 Dr. Markus Th. Firla
studierte Zahnmedizin in Münster. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Parodontologie und die ästhetische Zahnheilkunde. Neben seiner Tätigkeit als Zahnarzt ist Firla auch als Fachjournalist und Referent aktiv. Seit 2006 engagiert er sich als Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Niedersachsen.
Dr.Firla@t-online.de