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Existenzgründung: Der Weg zur guten Beratung

Die Wahl der richtigen Berater bei der Existenzgründung ist nicht einfach. Der Bundesverband der zahnmedizinischen Alumni (BdZA) bietet seinen Mitgliedern einen Service, um zu verhindern, dass der falsche Berater der Niederlassung im Weg steht.


Reinhart


Beim ersten Mal konnte man es als unglücklichen Einzelfall verbucht. Beim zweiten und dritten Mal wurde den Verantwortlichen des BdZA klar, dass mehr dahintersteckt: Viele junge Zahnärzte, die den Weg in die Selbstständigkeit wählen, geraten an die falschen Berater, sei es in Steuer- oder auch in Rechtsfragen. Oder die Existenzgründer verzweifeln an der schieren Masse von Beratungsangeboten. Ein Problem, bei dem der Alumni-Verband seinen Mitgliedern gerne zur Seite stehen möchte.

Verbandsarbeit

Existenzgründern Zeit und Ärger ersparen – das machte sich der BdZA zur Aufgabe. Der ideale Weg war schnell gefunden: Das Info-Portal dents.de sollte eine neue Rubrik bekommen: „Wegbegleiter Existenzgründung“. Dort sollten Empfehlungen für Steuer-, Rechts- und Praxisberater veröffentlicht werden, die die richtigen Tipps und Hinweise zu Themen wie Niederlassung, Steuerfallen, Miet- wie Arbeitsvertragsgestaltung und Marketing geben können. Außerdem sollte damit auch der wichtige Aspekt des Bildens von beruflichen Netzwerken gefördert werden.

Gut beraten in die Existenzgründung

Warum die Beratung nicht immer ideal im Sinne junger Zahnmediziner läuft, wurde bei der Recherche schnell klar: Viele schmücken sich damit, auf Zahnmediziner spezialisiert zu sein – und bei genauerem Hinschauen stellt sich heraus, dass es zwar hervorragende Kanzleien und Beratungen sind, dass im Mandantenstamm aber vielleicht nur zwei oder drei Zahnärzte vertreten sind.

Im persönlichen Gespräch sollte herausgefunden werden, welche Berater der BdZA guten Gewissens seinen Mitgliedern und angehenden Existenzgründern empfehlen könne. Und so fiel mit der IDS 2013 der Startschuss zu demProjekt „Beraterwahl für die Existenzgründung“. Zum Erreichen des Ziels wurde eine ganze Reihe auf Zahnärzte spezialisierter Steuer- und Rechtsberater zum Kennenlernen und Abklopfen der gegenseitigen Erwartungen in die BdZA Generation Lounge (www.generationlounge.de) auf der IDS in Köln eingeladen. Alles war gut geplant, eng getaktet – und wäre dann beinahe doch gescheitert. Schnee und Eis verursachten Chaos auf den Straßen und im Nahverkehr. Die Sorge, dass die Termine mit den eingeladenen Kanzleien ausfallen würden, war unbegründet. Alle nahmen den Termin trotz der widrigen Umstände wahr.

In den Gesprächen mit den Experten wurden einige der für die Existenzgründer wichtigen Kriterien abgeklopft. Darunter natürlich, ob es Erfahrung mit Zahnmedizinern gibt, welche Referenzen die Berater haben, ob Fachbeiträge veröffentlicht wurden oder Unterlagen entsprechend für die Zahnärzte aufbereitet vorliegen.

Die Gespräche mit den Beratern waren aber auch durch andere Ergebnisse besonders spannend, beispielsweise bei der Frage nach der Motivation, gerade mit Existenzgründern zu arbeiten. Neben dem Offensichtlichen, neue Klienten gewinnen und binden zu wollen, ging es den Beratern vor allem darum, den Gründern von Beginn an vollumfänglich zur Seite zu stehen – auch wenn dies für die Kanzlei immer einen deutlichen Mehraufwand oder eine größere Investition am Anfang darstellt.

Viele Steuerberater und Rechtsanwälte bestätigten, dass sie erst dann dazugeholt werden, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Dann ist es natürlich deutlich schwieriger, etwas zu bewegen. Ab einer bestimmten Stelle können sie nur noch reparieren, anstatt zu gestalten. Und der Existenzgründer hat dann womöglich bereits draufgezahlt.

Suchen und Finden

Doch auch nach der IDS war die Recherche beim BdZA noch nicht abgeschlossen. Weitere potenzielle Partner des Existenzgründungsnetzwerks sollten genau geprüft werden. Die BdZA-Vorstände machten sich auf den Weg – zu fast 20 Steuer- und Rechtskanzleien in ganz Deutschland, um sich auch ein persönliches Bild der Kanzleien zu verschaffen. Diese Rundreise diente der abschließenden Entscheidung, wer in das Netzwerk aufgenommen werden sollte.

Im Sommer 2013 dann die positive Zwischenmeldung: Die erste Version einer Liste von Beratern für die Existenzgründung konnte auf www.dents.de unter der Rubrik „Existenzgründung“ veröffentlicht werden. Darauf zu finden sind Wegbegleiter für jeden Fall und Bedarf, kleine und große Kanzleien in unterschiedlichen Bundesländern. An der Existenzgründung interessierte Zahnärzte finden alle Schwerpunkte der Berater genannt, insbesondere die Leistungen für Heilberufler sowie natürlich Zahnärzte. In der Liste finden sich zudem die persönlichen Ansprechpartner der Beratungsanbieter und deren Kontaktdaten.

Auch auf den Internetseiten der Wegbegleiter selbst lohnt sich das Stöbern. Viele von ihnen bieten interessante Informationsveranstaltungen und Vorträge an, bei denen man nicht nur wertvolles Wissen erhalten, sondern auch sein eigenes Netzwerk erweitern kann.

Natürlich ist die Liste des BdZA noch nicht abgeschlossen, sie befindet sich ständig im Ausbau. Derzeit liegt der Fokus des Netzwerks in den Regionen, aus denen es noch nicht so viele Partner für die Liste gibt – beispielsweise in Norddeutschland.

Die aktuelle Liste mit Beratern für die Existenzgründung findet man online unter www.dents.de in der Rubrik Existenzgründung unter Übersicht Wegbegleiter Existenzgründung.

 Nadja Alin Jung
Nadja Alin Jung ist Diplom-Betriebswirtin, zertifizierte Praxis- und Qualitätsmanagerin im Gesundheitswesen, Gründerin des Unternehmens m2c, seit 2012 im Bundesverband der zahnmed. Alumni in Deutschland e. V. (BdZA) engagiert und seit 2014 Generalsekretärin des Verbandes.
Kontakt: n.jung@bdza.de