Praxismanagement

Digitale Chancen in der Zahnmedizin nutzen

Welchen Stellenwert die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis gerade auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie einnimmt, erklärt Dr. Robert Mühlig, Krefeld, im Interview.


Digitalisierung Zahnarztpraxis

Die Videosprechstunde kann bei vollständigen Unterlagen in beratender Funktion stattfinden. © Photoboyko – stock.adobe.com


Die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis treibt alle um und ist auch ein wichtiger Bestandteil Ihrer Praxis. Für wie wichtig genau erachten Sie die Digitalisierung in der Zahnmedizin allgemein?

Mühlig: Seit ich Zahnarzt bin, war alles digital. Wir hatten beispielsweise nie eine Patientenakte in Papierform. Für mich ist die Digitalisierung in der Zahnarztpraxis einfach die normale Zahnmedizin. Wir arbeiten am Computer, wie das wohl auch in vielen anderen Feldern der Fall ist. Die Arbeit am Computer gehört also definitiv dazu. Fakt ist, dass alles immer mehr technisiert wird und die Papierform stetig abnimmt. Manchmal ist die Papierform zwar noch praktikabler, wenn man für bestimmte Dokumente eine Unterschrift des Patienten benötigt. Aber generell ist es so, dass der Großteil digital am Computer vollzogen wird, vom Röntgenbild bis zur Aufklärung, all das ist rein digital.

Sind Sie der Meinung, dass sich durch die aktuelle Corona-Situation die Maßnahmen zur Verpflichtung der Digitalisierung in der Zahnarztpraxis verschärft haben oder sehen Sie das Ganze eher als laufenden Prozess an?

Mühlig: Ich denke schon, dass es ein kontinuierlicher Prozess ist, den wir jetzt erleben. Aber er hat durch Corona mehr Fahrt aufgenommen. Das bedeutet, dass der Patient auch viel mehr zu Hause ist, viel mehr im Home Office, viel digitaler unterwegs – und diesem Druck muss man sich als Praxis auch stellen, diesen aufnehmen und sich da positionieren. Der Patient möchte die Praxis online finden, möchte vielleicht auch ein Gespräch führen, das über Videocalls stattfinden kann. Das sollte man dem Patienten ermöglichen, weil das einfach der normale Wandel der Zeit ist. Das ist durch Corona, aus meiner Sicht, deutlich verstärkt worden.

Wie sieht Ihr Praxiskonzept aus und wie digitalisiert sind Sie in Ihrer Praxis aufgestellt?

Mühlig: Prinzipiell versuche ich, alles digital zu lassen. Damit ersparen wir uns viele Archive, in die wir alles ablegen, abspeichern, digitalisieren oder wahlweise ausdrucken, einscannen und noch mal digitalisieren. Im Moment arbeite ich mit CGM Z1.PRO, das funktioniert sehr gut. Dazu gehören noch die einzelnen Produkte, die wir als Add-ons für unsere Praxis im Speziellen brauchen, zum Beispiel ein Online-Terminkalender. Er bietet die Chance, das ganze Terminmanagement besser zu verwalten. Der Patient kann autonom in seiner Freizeit den Termin buchen, was nicht zwangsläufig mit unseren Öffnungszeiten korrelieren muss.

Thema Videosprechstunde: Bieten Sie das in Ihrer Praxis an?

Mühlig: Ja, in einer beratenden Funktion. Alles, was wir mit dem Patienten besprechen können, das keine reine Diagnostik ist, können wir per Videosprechstunde leisten. Die Diagnostik würde ich nicht in die Videosprechstunde einlagern, weil wir in der Zahnmedizin zu viele diagnostische Mittel benötigen, sei es schlicht die klinische Untersuchung, die man am Patienten durchführen muss. Das ist in der Videosprechstunde so nicht machbar. Aber eine beratende Funktion geht sehr gut, wenn alle Unterlagen vollständig sind, damit man in die detaillierte Besprechung mit dem Patienten gehen kann.


Der Experte

Digitalisierung Zahnarztpraxis

Foto: Privat

Dr. Robert Mühlig
niedergelassen in eigener Praxis in Krefeld
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