KZVWL informiert

Zunahme der Schmerzbehandlungen seit April

Die COVID-19-Pandemie hat zu einem starken Patientenrückgang in Zahnarztpraxen geführt. Den Besuch beim Zahnarzt aufzuschieben, könnte schwere Folgen haben. Denn die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) hat festgestellt, dass die Anzahl der Schmerzbehandlungen seit April deutlich zugenommen hat.


Schmerzbehandlungen KZV WL

Auch bei leichten Symptomen sollte man den Besuch beim Zahnarzt nicht aufschieben. © Getty Images/Stockdisc


Dies entnimmt die KZVWL den Ergebnissen aus den aktuellen Abrechnungsdaten der Zahnarztpraxen. Vorstandsvorsitzender der KZVWL Dr. Holger Seib zeigt sich bestürzt über die Zunahme der Behandlungen zur akuten Schmerzbeseitigung. Besonders Nervenentzündungen kämen häufiger vor. Patienten würden bei leichten Symptomen aus Verunsicherung nicht den Weg zum Zahnarzt nehmen, wodurch sich der Zustand meist verschlechtere und sich Schmerzen verschlimmern würden. Aber das Problem liege nicht allein an vermehrten Schmerzbehandlungen.

Mehr Schmerzbehandlungen, weniger Prophlaxe

Außerdem gehen laut der Analyse die Zahl der Kontrollbesuche und -behandlungen in diesem Zeitraum zurück. Das könne dazu führen, dass Karies oder Parodontose in Vorsorgeuntersuchungen nicht frühzeitig erkannt würden und ein vermeidbarer Schaden entstünde.

Ferner finden auch weniger Prophylaxebehandlungen bei Kindern statt. Die KZVWL erklärt, dass durch die bisherigen Kita- und Schulschließungen, die langsam aufgehoben werden, die Gruppenprophylaxe in Form des gemeinsamen Zähneputzens entfalle. Das mache eine Kontrolle beim Zahnarzt zur Vorbeugung von Karies umso wichtiger.

Quelle: KZV WL