Studie

Zeichentrickserien beruhigen Kinder bei zahnmedizinischen Behandlungen

Das Schauen von Zeichentrickserien durch eine Brille könnte Kindern die Angst vor der zahnärztlichen Behandlung nehmen. Das fanden Forscher in einer Studie heraus, die im Journal „Acta Odontologia Scandinavica“ veröffentlicht wurde.


Schätzungen zufolge hat jedes fünfte Kind Angst vorm Zahnarztbesuch. © avenue images


Die Angst vorm Zahnarztbesuch ist unter Kindern weit verbreitet. Schätzungen besagen, das jedes fünfte Kind Angst vorm Zahnarzt hat. Kinder, die unter einer sogenannten Dentalphobie leiden, haben oft auch während der Behandlung mehr Schmerzen. Einige Studien haben bereits gezeigt dass audiovisuelle Auskopplung, wie zum Beispiel das Spielen von Videospielen und das Schauen von Fernsehsendungen, den Stress minimieren. Jedoch ist die Studienlage hier sehr uneindeutig, verschiedene Studien haben unterschiedliche Ergebnisse zutage gebracht.

Durchführung der Studie

In dieser Studie wurden 56 “nicht kooperative” Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren, die am Royal College of Dentistry, King Saud University in Saudi Arabia vorstellig wurden, ausgewählt, an der Studie teilzunehmen. Einige, zufällig ausgesuchte Kinder bekamen eine Videobrille, die sie während der Behandlung trugen. Die Kontrollgruppe bekam keine Brille.

Die Kinder mussten sich insgesamt drei separaten Sitzungen unterziehen, die alle auch eine Injektion eines Lokalanästhetikums beinhalteten. Die Forscher untersuchten die empfundene Angst und die Kooperationsbereitschaft der Kinder während jeder Behandlung indem sie deren Vitalzeichen, den Blutdruck und den Puls analysierten. Zusätzlich sollten die Kinder selbst ihr subjektives Angst- und Schmerzlevel nach jeder Behandlung einschätzen.

Studie nicht repräsentativ

Die Kinder, die durch die Brille abgelenkt wurden, zeigten signifikant weniger Stress und Schmerzreaktionen, vor allem bei der Injektion des Lokalanästhetikums. Die Forscher schließen daraus, dass die audiovisuelle Ablenkung eine hilfreiche Technik sei, um Kinder während der Behandlung zu beruhigen und sicherzustellen, dass sie die Behandlungen bekommen können, die sie benötigen. Aber: Die Studie sei keinesfalls repräsentativ, da die Stichprobe sehr klein.

Quelle: medicalnewstoday.com