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Zahnreport: Freie Zahnärzte und Zahntechniker kritisieren Barmer GEK

Wie schon die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) distanzieren sich nun auch der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) und der Verband Freier Zahntechniker-Innungen (VDZI) vom Zahnreport der Barmer GEK.


Die Verbände wehren sich gegen die Forderung der Barmer GEK, Krankenkassen auch Einsicht in private Rechnungen zu gewähren. Stockdisc


„Unter dem Deckmantel der Transparenz und zum vermeintlichen Schutz ihrer Versicherten greift die Kasse in die vertrauensvolle Zahnarzt-Patienten-Beziehung ein und fordert mehr Einfluss und Kontrollmöglichkeiten für privatzahnärztliche Leistungen”, kritisiert die stellvertretende FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. medic/IfM Timisoara Kerstin Blaschke.

Im Zahnreport heißt es: „Wer neuen Zahnersatz braucht, muss tief ins Portemonnaie greifen. Im Jahr 2009 lagen die Durchschnittskosten für neuen Zahnersatz demnach bei 1.382 Euro je Betroffenem. Davon mussten Patienten 56 Prozent, nämlich durchschnittlich 776 Euro, privat aufwenden“.

Jeder Patient werde im Vorfeld der Behandlung ausführlich vom Zahnarzt über die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten aufgeklärt, argumentiert Blaschke vom FVDZ. Darüber hinaus bekomme er einen Kostenvoranschlag ausgehändigt, der die privaten und gesetzlichen Leistungen sowie die anfallenden Kosten klar ausweist.

Der Barmer GEK wirft der Verband vor, „mit ihrer Forderung, auch Privatrechnungen kontrollieren zu dürfen, ihren Drang, Macht und Einfluss der gesetzlichen Krankenkassen über den gesetzlichen Auftrag hinaus auszubauen.”
Auch der Präsident des VDZI, Zahntechnikermeister Uwe Breuer kritisiert: „Das Ergebnis, wonach zahnärztliche Versorgungen mit Zahnersatz für den Patienten zu höheren Zuzahlungen geführt haben, ist so richtig wie falsch; hierfür hätte es für diese Aussage keiner umfangreichen Untersuchung bedurft.”

Die irreführende Ursachendarstellung solle die wahren Gründe verschleiern, für die die gesetzlichen Krankenkassen mitverantwortlich seien und mit denen sie seither viele Milliarden Euro Zuschüsse eingespart hätten.