Australische Studie klärt auf

Warum KFO das Risiko für Zahntraumata senken kann

Sie sind kostspielig, ihre Behandlung ist langwierig und sie belasten Betroffene psychisch wie physisch: Zahntraumata gehören weltweit zu den fünfthäufigsten Verletzungen im Kindesalter. Wissenschaftler der University of Adelaide in Australien haben nun einen Zusammenhang zwischen traumatischen Zahnverletzungen und dem Grad der Fehlstellung von Zähnen entdeckt. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen Kieferorthopäden aufhorchen.


KFO Zahntraumata

Kann KFO das Risiko für eine traumatische Zahnverletzung im Kindesalter reduzieren? Die Forschungsergebnisse einer australischen Studie deuten darauf hin. © Getty Images/Stockdisc


Die australischen Forscher werteten für ihre Metaanalyse insgesamt 41 internationale Fachpublikationen aus. Insgesamt standen so rund 66.000 Patientendaten als Grundlage für die Untersuchung zur Verfügung.

Overjet als Risikofaktor

Bei seiner Analyse stieß das Team um Professor Giampiero Rossi‐Fedele von der Adelaide Dental School der University of Adelaide unabhängig vom Alter der untersuchten Kinder und dem Entwicklungsstadium ihrer Zähne auf eine interessante Korrelation: So erlitten vor allem solche Kinder Zahntraumata, bei denen ein ausgeprägter horizontaler Überbiss, ein sogenannter Overjet, vorlag.

Bei Kindern unter sechs Jahren mit einem Overjet von ≥ 3 Millimetern war das Risiko, ein Zahntrauma zu erleiden, dreifach erhöht. Kinder ab sechs Jahre im Zahnwechsel oder mit Sekundärgebiss und einen Overjet von ≥ 5 Millimetern wiesen immerhin noch ein doppelt so hohes Risiko für traumatische Zahnverletzungen auf.

Monitoring und KFO sollen vor Zahntraumata schützen

Auf der Grundlage ihrer Untersuchungsergebnisse möchten die australischen Wissenschaftler künftig eine allgemeingültige Schwelle für kritische Overjets einführen. Risikopatienten für Zahntraumata könnten auf diese Weise schneller identifiziert, aufgeklärt und durch regelmäßige Recalls überwacht werden.

Ab dem Sekundärgebiss ließen sich zudem in Absprache mit den Eltern Präventivmaßnahmen wie eine kieferorthopädische Behandlung einleiten. Die KFO kann das Risiko von Zahntraumata durch die Korrektur der Fehlstellung weiter minimieren.


Quelle: Arraj GP, Rossi‐Fedele G, Doğramacı EJ. The association of overjet size and traumatic dental injuries — A systematic review and meta‐analysis. Dental Traumatology 2019. https://doi.org/10.1111/edt.12481