Antibiotikaeinsatz in der Zahnarztpraxis

Studie: Alternativen zur Antibiotikatherapie

Antibiotika sind ein wirkungsvolles Mittel bei bakteriellen Infektionen. Auch Zahnärzte stellen bei Entzündungen im Mund und am Kiefer häufig Antibiotika-Rezepte aus. Doch angesichts steigender Zahlen antibiotikaresistenter Keime sollte diese Praxis überdacht werden.


Antibiotikaresistenzen sind ein weltweites Problem für die Gesundheitsversorgung und die Patientensicherheit. © denisismagilov – Fotolia


Etwa zehn Prozent aller Rezepte für eine Antibiotikatherapie werden in Großbritannien durch Zahnärzte ausgestellt. Leider würden diese teilweise ohne klinische Notwendigkeit verschrieben, so die Forscher des Dundee Dental Education Centre vom National Health Service (NHS) in Schottland.

In ihrer Studie “An Audit and Feedback Intervention for Reducing Antibiotic Prescribing in General Dental Practice: The RAPiD ClusterRandomised Controlled Trial”, die im im PLOS Medicine Journal erschienen ist, untersuchten die Wissenschaftler 795 Zahnarztpraxen und über 2500 Zahnärzte, die regelmäßig Antibiotika verschreiben.

Alternativen kennen und nutzen

Durch Zufall wurden 632 Praxen ausgewählt, die über ein Jahr regelmäßig Feedback zu ihrem Antibiotikaeinsatz bekamen, ein Teil hiervon erhielt zusätzlich zum Feedback auch noch Verbesserungsvorschläge. 163 Praxen waren in der Kontrollgruppe und verschrieben weiterhin Antibiotika ohne Feedback durch die Forscher.

Die Forscher kamen zum folgenden Ergebnis: Die Gruppe, die regelmäßig Feedback mit Verbesserungsvorschlägen bekam, konnte ihren Antibiotikaeinsatz um 6,1 Prozent reduzieren, die Gruppe, die „nur“ das Feedback bekam verschrieb immerhin 5,7 Prozent weniger Antibiotika. Die schottischen Wissenschaftler konnten so zeigen, dass die Zahnärzte durch Aufzeigen von Alternativen deutlich weniger auf Antibiotika zurückgriffen.