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Steinzeit: Karies durch Pinienkerne

In jedem 2. Zahn ein Loch: Schon vor 15.000 Jahren litten die Urmenschen an Karies. Das berichten Anthropologen in den „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“). Das Team vom Naturkundemuseum in London hat 52 Gebisse untersucht.


Karies durchlöcherte schon Steinzeit-Gebisse der Jäger und Sammler. Foto: I. De Groote


Kohlenhydratreiche Kost wurde offenbar bereits vor dem Beginn des Ackerbaus verzehrt. Die Jäger und Sammler, deren Gebisse bei Ausgrabungen in der „Grotte des Pigeons“ in Marokko gefunden wurden, sind sehr stark von Karies betroffen: 51,2 Prozent der Zähne hatten der Studie zufolge Löcher, fast jedes Gebiss war davon betroffen.
 
Schuld an der Zahnfäule waren den Forschern zufolge Eicheln und Pinienkerne. Diese enthalten sehr viele Kohlenhydrate und sorgen für kariesfördernde Beläge auf den Zähnen – dem raffinierten Zucker und dem verarbeiteten Getreide, die moderne Zähnen kaputt machen, nicht unähnlich.

Reste von Schnecken, die besonders häufig auf dem Speiseplan der Frühmenschen standen, haben vermutlich ihr Übriges getan: Auch wenn diese, so die Forscher, Karies nicht verursacht haben, so könnten Schleifpartikel von den Schnecken dazu beigetragen haben, dass die Zähne abgenutzt wurden und in den Lücken ideale Bedingungen für Karies entstanden.

Mehr Informationen zum Thema Karies bei Urmenschen: www.pnas.org