Studie der Universität Erlangen-Nürnberg

Online-Arztbewertungen leisten Beitrag zur besseren Patientenversorgung

Mehr als jeder zweite niedergelassene Mediziner leitet aus Arztbewertungen Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit ab. Auch 57 Prozent der Zahnärte nehmen Kritik ernst.



Online-Arztbewertungen wie solche auf jameda, Deutschlands größtem Bewertungsportal und Marktführer für Online-Arzttermine, leisten einen Beitrag zur besseren Versorgung von Patienten. Zu diesem zentralen Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Erlangen-Nürnberg, für die 2360 Mediziner und weitere Leistungserbringer des ambulanten Versorgungssektors befragt wurden. 55 Prozent von ihnen gaben an, dass sie ihre Arztbewertungen auswerten und daraus Verbesserungsmaßnahmen für ihre Praxis ableiten. Bei den Zahnärzten sind es sogar etwas mehr: 57 Prozent nehmen Kritik ernst und verbessern Ihr Praxisangebot.

Vor allem bessere Arzt-Patienten-Kommunikation

Arzt-Patienten-Kommunikation, Terminvergabeprozess und Praxisabläufe profitieren besonders häufig von Verbesserungsmaßnahmen. Am häufigsten leiten Ärzte aufgrund von Online-Bewertungen Maßnahmen zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation ein. 29 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie diesbezüglich bereits Maßnahmen umgesetzt hätten. Knapp jeder Vierte optimierte aufgrund von Arztbewertungen einen Terminvergabeprozess (24 Prozent), mehr als jeder Fünfte änderte Abläufe in der Praxis (21 Prozent). Maßnahmen, welche die Praxismitarbeiter betreffen, spielen ebenfalls eine große Rolle. So gab jeder zehnte Befragte an, aufgrund von Online-Bewertungen Schulungen für das Praxispersonal durchgeführt zu haben. Fast genauso viele haben Mitarbeiterverantwortlichkeiten umverteilt. Sechs Prozent der Ärzte stellten aufgrund des Feedbacks von Patienten weitere Mitarbeiter ein. Bei drei Prozent führten Bewertungen zum genauen Gegenteil: Sie entließen aufgrund des Feedbacks auf Arztbewertungsportalen Mitarbeiter.

Relevanz von Arztbewertungen steigt

Des Weiteren haben acht Prozent der Befragten in neue Technologien bzw. neue Praxisausstattung investiert, ähnlich viele Ärzte haben ihre Sprechzeiten aufgrund von Online-Bewertungen ausgeweitet. Immerhin sieben Prozent der Mediziner gaben an, dass Online-Bewertungen dazu geführt haben, dass sie selbst Fortbildungen besuchten. Prof. Emmert, Studienleiter und Inhaber der Juniorprofessur für Versorgungsmanagement an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, interpretiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Die Ergebnisse legen nahe, dass Online-Arztbewertungen die Patientenversorgung in deutschen Arztpraxen beeinflussen. Betrachtet man die stetig steigende Anzahl an Bewertungen und die wachsende Relevanz von Online-Bewertungen für die Arztsuche, dürfte der Einfluss in den kommenden Jahren weiter steigen.” In den USA beispielsweise liegt der Anteil der Ärzte, die aufgrund von Online-Bewertungen Maßnahmen für eine bessere Patientenversorgung einleiten, bei über 75 Prozent.

Sechs von zehn Ärzten werten ihre Online-Bewertungen mindestens einmal im Monat aus. 87 Prozent der befragten Mediziner gaben an, dass sie Bewertungen, die sie auf Portalen wie jameda erhalten, lesen. 61 Prozent werten diese mindestens einmal im Monat aus: Jeder Dritte macht dies monatlich (32 Prozent), jeder Zehnte mehrmals im Monat und 19 Prozent sogar mindestens einmal pro Woche.

Detailergebnisse der Studie finden Sie hier.