Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV

Mehrheit für duales Gesundheitssystem

Ende Januar fand wieder der gemeinsame Neujahrsempfang der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) in Berlin statt. Heiß diskutiert wurde das Thema duales Gesundheitssystem.


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Neujahrsempfang der Zahnärzteschaft © KZBV/BZÄK


Das Treffen fand in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin statt. In seinem Grußwort erklärte BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel, ein kompletter Rückbau des dualen Gesundheitssystems wäre ein im Verhältnis hohes Risiko für die gute und funktionierende Versorgung. So zumindest lässt der Blick in die Nachbarländer vermuten. Er wünscht sich stattdessen eine Reform des dualen Systems. Denn im Vergleich zu anderen Ländern sei die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland für Patienten bereits hervorragend organisiert und mittelpreisig.

Auch Karin Maag, CDU/CSU, richtete sich an die Anwesenden mit einem Grußwort und sprach sich deutlich gegen eine Bürgerversicherung aus. Der Weg dahin hätte Deutschland zehn Jahre lang gelähmt und man müsse stattdessen Schwächen im System beheben. Hierauf konterte Dirk Heidenblut, SPD, dass es in seinem Wahlkreis schwierig sei, einen Kinderarzt zu finden. Zahnärzte hingegen wären genügend vorhanden, sodass man nicht alle Disziplinen über einen Kamm scheren könne.

Die Einführung einer Bürgerversicherung würde weder den Kassen noch den Patienten dienen, betonte Prof. Dr. Axel Gehrke, AfD. Seiner Meinung nach müsse das duale System ohne Zweifel beibehalten werden. Die FDP war mit Christine Aschenberg-Dugnus vertreten. Sie unterstrich, dass Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme habe. Es gäbe notwendige Veränderungen, aber eine Bürgerversicherung oder eine einheitliche Gebührenordnung wäre nicht die Lösung.

Maria Klein-Schmeink von den Grünen war gegenüber einem gemeinsamen Krankenversicherungsmarkt aufgeschlossen, aber ohne Disruption. Es müsse eine Lösung gefunden werden für eine gute Patientenversorgung, eine finanzierbare Betreuung älterer Menschen und die Sicherung von Fachkräften. Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV, fasste zusammen, dass es in der Zahnmedizin keine Zweiklassenmedizin gäbe und keine Wartezeiten.