Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung

Neue Azubis bei Social Media finden

Gerade durch die Corona-Pandemie gab es einen Schwung in Richtung digitaler Berufsorientierung. In einer neuen Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) zeigt sich, dass auch für Praxen ein Mix aus klassischen und digitalen Angeboten von Vorteil ist, um Azubis zu gewinnen – auch über Social Media.


Azubis Social Media dm

Besonders Instagram und YouTube sind beliebte Plattformen bei Jugendlichen für die Berufsorientierung. © deagreez – stock.adobe.com


Wenn es um die Berufsorientierung geht, fragen Jugendliche am häufigsten immer noch die Eltern um Rat. Aufgrund der Pandemie sind im vergangenen Jahr Berufsmessen, Beratungen bei der Agentur für Arbeit oder Praktika ausgefallen. Ein digitales Äquivalent war hier eher schwierig umzusetzen. Allerdings müssen Schülerinnen und Schüler gerade diese praktischen Erfahrungen nutzen können, um einen Vergleich zwischen Wunschvorstellungen und der Realität ziehen zu können.

Digitale Formate nutzen

Außerdem nutzen laut Studie Mädchen mehr Social Media-Kanäle, das Internet oder Informationsmaterial für die Berufsrecherche. Jungen dagegen bevorzugen Informationsmaterial von Unternehmen oder Betriebsbesuche vor Ort.

Auch die digitalen Formate wie Unternehmenstalks, Online-Berufsberatungen, virtuelle Ausbildungsmessen usw. fanden laut KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) Anklang bei den Jugendlichen: 28 Prozent haben eine oder mehrere davon genutzt.

Angehende Azubis nutzen Social Media zur Orientierung

Angehende Azubis nutzen aber auch vermehrt Social Media-Kanäle für die Berufsorientierung. Besonders beliebt sind hier Plattformen wie Instagram oder YouTube, die die Jugendlichen als wichtige Informationsquelle einstufen. Hier können Unternehmen oder auch Zahnarztpraxen sich selbst, das Team und den Ausbildungsalltag darstellen. 83,4 Prozent der YouTube-Nutzerinnen und -Nutzer sahen die Videoplattform als besonders hilfreich an. Instagram wurde von 60,2 Prozent als hilfreich bei der Berufsorientierung eingeschätzt.

Ein wichtiger Aspekt ist für 80 Prozent der Befragten eines oder mehrere Angebote zur Berufsorientierung von Unternehmen wie z.B. Unterrichtsbesuche oder Praktika. Dabei möchten die Jugendlichen selbst angesprochen werden und nicht Material über die Lehrkräfte oder Eltern bekommen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Interessen bei der Berufswahl gehen laut KOFA auch auseinander. Eine berufliche Ausbildung wollten nur 13 Prozent der Befragten wählen, ein Drittel strebte einen Studienberuf an. Die häufigsten genannten Berufswünsche für eine berufliche Ausbildung waren kaufmännische oder MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft, Technik). Für medizinische Berufe interessierten sich meist Frauen.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen und Praxen also vermehrt auf digitale Angebote setzen sollten, um Azubis etwa auch über die Social Media-Kanäle zu erreichen und für sich zu gewinnen. Darüber hinaus rät KOFA dazu, dass Unternehmen die geschlechtsunabhängige Berufswahl fördern sollten.


Quelle: KOFA