World Dental Forum 2017

Impressionen vom anderen Ende der (Dental-)Welt

Für uns ist „Made in Germany“ ein untrügliches Zeichen für Qualität. Trotzdem lieben wir Käse aus Holland, Uhren aus der Schweiz, Schokolade aus Belgien und Rind aus Japan. China kommt dabei meist nicht so gut weg. Die Vorurteile: billig in der Produktion, billig im Verkauf, billig in der Qualität. Doch kann man das heute noch immer so einfach pauschalisieren – und gilt das auch für Zahnersatz?


World Dental Forum 2017 Chinesische Mauer

Eines der Highlights der Reise zum World Dental Forum 2017: einmal auf der Chinesischen Mauer stehen.
(Bilder: DÄV/Jenny Hoffmann)


Ich habe mich mit einer Gruppe von Zahnärzten und Dentallabormitarbeitern aus Deutschland auf den Weg nach Peking, Hongkong und Shenzhen gemacht, um mir ein eigenes Bild vom Thema Auslandszahnersatz zu machen. Wir nahmen im Rahmen des von der Modern Dental Group Lt. und ihren internationalen Partnern veranstalteten World Dental Forum (WDF) an einer Fortbildungsreise teil. Organisiert wurde die Tour vom deutschen Partner der Modern Dental Group, der Permadental GmbH mit Sitz in Emmerich am Rhein. In dem Servicelabor und digitalen Fertigungszentrum an der holländischen Grenze arbeiten unter anderem hochqualifizierte Zahntechniker, die rund 1600 Praxen in Deutschland beraten und betreuen und sie zu günstigen Konditionen mit teilweise im Ausland gefertigtem Zahnersatz versorgen. Genau dorthin führt uns unsere Reise.


Einmal ans andere Ende der Welt

Es ist der 27. Oktober 2017. Mittags startet der Flieger von Frankfurt nach Hongkong. Von dort geht es direkt weiter nach Peking. Insgesamt gut 13 Stunden Flug liegen vor mir. Es ist meine erste Asienreise. Im chinesischen Inlandsflug sitzend, komme ich mir vor wie ein Außerirdischer. Selbst meine recht umfangreichen Sprachkenntnisse helfen mir zur Orientierung nicht mehr weiter. Alles ist irgendwie neu – die Geräusche, die Gerüche und der Geschmack. Es schmeckt nach Jasmin-Tee und Dim Sum. Nach der langen Reise werden wir am Pekinger Flughafen von unserer chinesischen Reiseleiterin abgeholt und zum Hotel gebracht. Wir haben Glück: Das Wetter ist gut – es ist kalt und windig – und von Smog ist in Peking überraschenderweise nichts zu sehen. Der Check-in im Fünf-Sterne-Hotel braucht jedoch seine Zeit. Die Mitarbeiter an der Rezeption haben Mühe, sich auf Englisch zu verständigen – und mit dem Kartenlesegerät.

Beim ersten gemeinsamen Abendessen fällt die Anspannung, entstanden durch die Anreise, ab. Man kommt ins Gespräch. Einige Zahnärzte reisen schon zum wiederholten Mal mit Permadental zum WDF. Erstmals aber geht es für die Truppe nach Peking. Denn der Fachkongress findet zum ersten Mal hier und nicht, wie in den Jahren zuvor, in Macao oder Hongkong statt. Dass die Modern Dental Group das internationale Event aus den Sonderwirtschaftszonen in die chinesische Hauptstadt verlegt hat, hat einen ganz einfachen Grund, wie mir der Co-Founder und CEO der Modern Dental Group, Godfrey Ngai, zwei Tage später im Interview erklärt. Bisher gab es kaum chinesische Beteiligung am WDF. Mit Peking als Veranstaltungsort fallen jetzt die großen bürokratischen Hürden für die chinesischen Zahnärzte weg, die nicht aus den Sonderwirtschaftsregionen stammen.

Fast alle deutschen Mitreisenden sind schon länger Kunden von Permadental. Ein Team aus sieben Mitarbeitern wird sich in den nächsten Tagen um uns kümmern. Allen voran Geschäftsführer Klaus Spitznagel, der – wie ich sehr bald merke – stets penibel darauf achtet, dass alle gut versorgt sind und auf der Reise keiner verloren geht. Ich fühle mich wohl.


Welcome to Bejing

Am ersten Tag in Peking starten wir mit Sightseeing. Es geht vom Platz des Himmlischen Friedens durch die Verbotene Stadt, in der man sich schnell verirren kann, wenn man den Anschluss an die Reisegruppe verliert. Wir Europäer sind hier ein beliebtes Fotomotiv für die Einheimischen. Vor allem der Zwei-Meter-Mann in unserer Gruppe hat es den eher klein gewachsenen Asiaten angetan. Es geht weiter zum Mittagessen und hoch zur Chinesischen Mauer. Kaum habe ich realisiert, dass ich gerade auf einem jahrtausendealten Bauwerk stehe, fahren wir mit der Gondel auch schon wieder bergab. Auf unserer Fahrt zurück ins Hotel nehme ich die zahlreichen Fahrräder wahr. Ob es neun Millionen sind, kann ich nicht verifizieren. Ich bin zu müde, um sie alle zu zählen.

Der eigentliche Kongress beginnt am nächsten Tag. Mehr als 800 Teilnehmer verschiedener Nationen tummeln sich unter den glitzernden Kronleuchtern des festlichen Saals, darunter nun zahlreiche Chinesen, einige Vertreterinnen der chinesischen (Fach-)Presse und ich. Im Rahmen einer traditionellen Eröffnungszeremonie mit Drachentanz und Danksagungen werden wir von Modern-Dental-Group-Chef Ngai begrüßt. Dann startet das Vortragsprogramm. Es wird auch eine Simultanübersetzung ins Deutsche angeboten. Ich versuche stattdessen, den Vorträgen auf Englisch zu folgen – schließlich ist das die offizielle Kongresssprache.

Digitale Zukunftsmusik

Die Herkunft der Referenten deckt sich größtenteils mit der der Teilnehmer und Dependancen der Modern Dental Group: Experten aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Australien, den USA, Brasilien, Hongkong und China reichen sich auf der Bühne das Mikrofon weiter.

Als deutscher Speaker tritt Prof. Dr. Bernd Wöstmann von der Uni Gießen/Marburg auf. Er spricht über die Möglichkeiten und Grenzen von digitalen und konventionellen Abformverfahren. Auch die übrigen Vorträge drehen sich vorwiegend um das Thema Digitalisierung der Zahnmedizin, speziell der Implantologie und Prothetik. Dr. Joerd van der Meer teilt mit dem Auditorium seine spannende Zukunftsvision vom Beruf des Zahnarztes, der zusehends mehr smarte Geräte für die Behandlung und Patientenkommunikation nutzt. Der Brasilianer Dr. Francis Coachman stellt das von ihm und seinem Bruder Dr. Christian Coachman entwickelte Digital-Smile-Design-Konzept vor – ein System zur lückenlos digitalen prothetischen Behandlung, mit dem dank besonderer Software bereits bei der Planung das angestrebte Ergebnis realitätsnah visualisiert werden kann. Das Gesagte und Gezeigte beeindruckt mich, aber ich frage mich, wie viel Relevanz einiges davon für den „normalen“ Zahnarzt hat.


Nach dem Lunch – den ich dazu nutze, verschiedene Referenten zu interviewen – stellen die Belgier Dr. Renaat de Clerck und Dr. David Norré ihre Idee von der „Real Time Implantology“ vor. Sie soll im Gegensatz zu bisherigen Methoden der geführten Implantologie noch stärker die biomechanischen und biologischen Aspekte berücksichtigen und eine Echtzeitbelastung sowie einen passiven Sitz der Suprakonstruktion ermöglichen. Dr. Hans-Peter Weber (USA) referiert für die USA über Vor- und Nachteile von verschraubten und zementierten Implantatprothesen und zeigt mit „smileloc“ eine Alternative, die dank eines innovativen Klickmechanismus die Vorteile beider Systeme vereinen soll. Der Australier Dr. Kent Yuen geht im Anschluss darauf ein, wie angulierte Implantate die Behandlung beschleunigen können, weil sie weniger Knochenaufbau benötigen. Ich versuche, der abschließenden Podiumsdiskussion bis zur letzten Antwort aufmerksam zu folgen und merke irgendwann, dass mir der Kopf raucht.

Am Abend kann ich mich beim Galadinner erholen, bei dem ein Großteil der Kongressteilnehmer anwesend ist. Ngai nutzt die Gelegenheit, die Geschäftsführer der Partnerunternehmen – darunter Klaus Spitznagel – auf die Bühne zu holen und sich bei ihnen für die tolle Zusammenarbeit zu bedanken. Es klingt ehrlich. Die Stimmung ist ausgelassen. Es wird gegessen und getrunken, bevor es am nächsten Morgen mit dem Vortragsprogramm weitergeht. Diesmal steht die Ästhetik von prothetischen Versorgungen im Vordergrund. Was wollen Patienten? Wie können ihre Wünsche erfüllt werden, und sollten sie das um jeden Preis? Wie erschaffe ich ein „perfektes“ Lächeln? Darüber sprechen Dr. Stephan Koubi, Dr. Tse Tak On und Dr. Liu Feng. Dann haben wir den fachlich-offiziellen Teil der Reise absolviert. Die zwei Fortbildungstage haben mir gezeigt, mit welch hochmodernen Ansätzen die Modern Dental Group und ihre Partner jonglieren. Ngai und seine Mitarbeiter auf der ganzen Welt treiben den Fortschritt der Zahnmedizin mindestens genauso voran, wie die Global Player aus den USA und Europa.


Sonderwirtschaftszone Shenzhen

Per Inlandsflug geht es am Nachmittag weiter nach Shenzhen. Die Sonderwirtschaftszone grenzt direkt an Hongkong. Hier steht das Modern Dental Laboratory, in dem der Zahnersatz der Modern Dental Group gefertigt wird. Die Temperaturen sind sommerlich, als wir im Dunkeln am Hotel ankommen. Die aufgeräumten palmengesäumten Straßen ringsum erinnern mich an Bilder, die ich von Miami im Kopf habe. Leichte Urlaubsstimmung stellt sich ein. Im Gegensatz zu mir haben die Zahnärzte ihren Pflichtteil so gut wie erfüllt. Ich darf noch nicht entspannen, sondern muss weiterhin aufmerksam beobachten, zuhören und Fotos schießen. Zunächst suche ich aber mit ein paar Gleichgesinnten vor dem Zubettgehen eine amerikanische Fast-Food-Kette auf, weil wir am vierten Tag etwas Abwechslung vom asiatischen Essen brauchen. Das nächtliche Shenzhen ist viel ruhiger als Peking, es wirkt moderner und geordneter.
Der Blick vom Hotelbalkon am nächsten Morgen um 6 Uhr offenbart jedoch die zwei Seiten des Industrieaufschwungs. Zwischen den glänzenden Wolkenkratzern, an denen sich die Strahlen der aufgehenden Sonne brechen, stehen zahlreiche graue Betonwohnhäuser mit kargen Flachdächern, an denen ich die Einfachheit der Lebensumstände erahnen kann. „Wirtschaftswachstum hat eben überall seinen Preis“, denke ich, bevor wir uns auf den Weg zum Labor machen.

Besuch im Modern Dental Lab

Meine zahnärztlichen Begleiter sind gespannt zu sehen, wo und wie die Produkte hergestellt werden. Begrüßt werden wir vor Ort zunächst von Alwin Ngai, Sohn von Co-Gründer Godfrey Ngai und COO der Modern Dental Group. Er gibt uns einen kurzen Einblick in die Entwicklung des Labors. Es arbeiten rund 2500 Mitarbeiter im Labor, erfahren wir. Die meisten von ihnen leben auch hier, weil sie ursprünglich aus den ländlichen Regionen Chinas stammen, erklärt Alwin Ngai. Dafür stehen neben den zwei Produktionsgebäuden vier Wohngebäude zur Verfügung.

Wir starten unseren Rundgang. Klaus Spitznagel führt uns durch die verschiedenen Räume und erläutert über Headset Arbeitsschritte und Herstellungsverfahren. Und auch die mitgereisten Zahntechnikspezialisten des Permadental-Teams geben uns mit Freude Auskunft auf unsere neugierigen Fragen.

Das Labor ist modern. Tische und Stühle erinnern mich zwar hier und da ein wenig an meine Schulzeit in den neuen Bundesländern kurz nach der Wende – doch Fräsmaschinen, Sinteröfen, 3D-Scanner, Zahnfarben und Materialien stammen allesamt von bekannten Herstellern. Es ist schlicht, aber sauber und ordentlich. Die Mitarbeiter schieben an den zahlreichen Computern 3D-Modelle hin und her. In den vergangenen Jahren hat sich das Labor stark digitalisiert, erklärt unser Guide. Das Modern Dental Lab arbeitet mit den neuesten technischen Standards. Fasziniert schauen wir den chinesischen Zahntechnikern über die Schulter. Ich halte alles akribisch in Bildern fest.
Besonders spannend wird es für die Zahnärzte dann in der Logistikabteilung. Dort liegen die verpackten prothetischen Stücke zum Versand in alle Welt bereit. Sogleich machen sich meine Reisebegleiter auf die Suche, ob nicht auch ein Päckchen für ihre Praxis dabei ist. Bevor wir die Tour mit einem Mittagessen in der Kantine des Laborkomplexes beenden, zeigt man uns noch das Modern Dental Technology Training Center. Dort werden die zahntechnischen Fachkräfte des Labors aus- und weitergebildet. Wir steigen erneut in den Bus, um von Shenzhen nach Hongkong zu fahren – der letzten Station unserer Reise.

Hongkong, die schnellste Stadt der Welt

Jetzt verstehe ich, warum Hongkong ein Mekka für viele Jetsetter ist. Die pulsierende Metropole lässt auf den ersten Blick nichts vermissen, was das westliche Konsumherz begehrt. 150 Jahre britische Kolonialherrschaft und autonomer Handel haben für Wohlstand gesorgt. Für meinen Geschmack pulsiert die Stadt etwas zu sehr, als wir uns abends auf dem Weg zum Restaurant im Gänsemarsch durch die überfüllte Nathan Road schieben. Doch das Essen und der Blick von der Terrasse im 21. Stock entschädigen für das Gedränge. Bei einer anschließenden Bootsfahrt auf den sanften Wogen des nächtlichen Hafengewässers genieße ich zusammen mit den anderen die beeindruckende Skyline. Tausende Lichter und Leuchtreklamen deuten den Weg durch den Trubel der Nacht, als wollte die Stadt nie schlafen gehen. Wie wir später feststellen, tut sie es dann irgendwann aber doch…


Tags darauf geht es auf Hongkong-Sightseeing-Tour. Als wir am Victoria Peak ankommen, bin ich vollends mit der ehemaligen britischen Kronkolonie versöhnt. Die belebten Straßen und Hochhäuser wirken vom höchsten Punkt Hongkong Islands ganz friedlich. Das tropische Grün um mich herum lässt mich kurz vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Und auch sonst hält der Tag viele Erlebnisse für unsere Gruppe bereit. Nachdem wir das alte Fischerdorf Aberdeen, die Statuen von Kwun Yam und Tin Hau am Repulse Bay und die Tempelanlage Sik Sik Yuen Wong Tai Sin besucht haben, wartet am Abend noch ein ganz spezielles Highlight, auf das ich mich persönlich schon seit Beginn der Reise freue: Wir schlendern über den Fischmarkt Lei Yue Mun, vorbei an Hunderten Bassins mit Fischen, Krabbentieren und Meeresfrüchten in den verschiedensten Formen und Farben. Zum Abschluss werden wir in einem urigen Restaurant mit einer köstlichen Auswahl dieser wunderbaren Vielfalt bewirtet. Die letzte Nacht lassen wir auf der Dachterrasse eines Hotels ausklingen. Der abnehmende Mond liegt auf der Seite. Morgen Abend machen wir uns schon auf den Weg zum Hongkonger Flughafen, um die Heimreise anzutreten.

WDF ist mehr als Vorträge hören

Jetzt aber haben wir noch einmal, wie so oft auf dieser Reise, Zeit, uns auszutauschen. Denn darum geht es den meisten hier. Die Fortbildungspunkte sind Nebensache. Das habe ich schnell herausgefunden. Stattdessen lieben es die Zahnärzte aus allen Teilen Deutschlands, vor der einzigartigen Kulisse Chinas Diskussionen zu führen – teilweise auch etwas hitziger. Man spricht über das in den Kongressvorträgen Gehörte, über eigene Behandlungsansätze und Methoden, aber auch über Alltagsprobleme, mit denen man als Praxisinhaber zu kämpfen hat, zum Beispiel über den Mangel an engagierten Zahnärztlichen Fachangestellten. Sie lernen voneinander und ich höre aufmerksam zu. Schließlich sehe ich das dentale Leben als Redakteurin durch eine andere Brille. Umso spannender ist es für mich zu erfahren, welche Fragen den Zahnarzt tatsächlich tagein, tagaus bewegen.
Dann frage ich konkret nach, ob Zahnersatz, der teilweise im Ausland gefertigt wird, immer noch für Diskussionen unter den Kollegen sorgt. Für meine Mitreisenden sind die Argumente der Kritiker hinsichtlich der Qualität aber längst entkräftet.

Die große Qualitätsfrage

Katja Wagemann zum Beispiel betreibt eine Praxis in Hasbergen im Landkreis Osnabrück. Als gelernte Zahntechnikerin und Zahnmedizinerin kann sie die handwerkliche Qualität der Modern-Dental-Group-Produkte durchaus bewerten. „Das sind keine ,Billigheimer‘, das ist Qualität. Die Qualität ist teilweise besser als die von deutschen Laboren“, raunt sie inbrünstig vom anderen Ende des Tisches herüber. Sie habe eine Aufklärungspflicht gegenüber dem Patienten. Entsprechend erkläre sie ihm genau, was er für welches Geld bekommt. In den ländlichen Regionen, wo es wie bei ihr viele ältere Patienten gibt, braucht man eben eine kostengünstige Alternative. Der mündige Patient kann letztlich selbst wählen, welche Versorgung er möchte. Viele entschieden sich dann für den Zahnersatz aus dem Ausland, sagt mir Katja. Mittlerweile fragten die Patienten bei der Besprechung sogar gezielt nach, noch bevor sie das Thema selbst anspreche: „Diese Patienten haben den ausländischen Zahnersatz bei ihren Bekannten gesehen und sind einfach vom Aussehen begeistert.“
Ein anderer Kollege fügt im Gespräch an, dass sich auch die Zusammenarbeit unterscheide: Das Permadental-Labor aus Emmerich traue sich zum Beispiel, in der Praxis anzurufen und nachzufragen, wenn einmal ein Abdruck nicht lesbar sei. Der Zahntechniker um die Ecke, zu dem man eine persönliche Beziehung habe, sei da in der Regel zurückhaltender. Das komme dem prothetischen Ergebnis jedoch nicht unbedingt zugute.

World Dental Forum 2017 Jenny Hoffmann

Mit dem Finger ständig am Auslöser habe ich im Oktober 2017 Zahnärzte und Mitarbeiter von Permadental zum World Dental Forum nach China begleitet. Mein Fazit nach einer Woche: Eine gute Fortbildung erkennt man an den Gesprächen während der Pausen und nach dem Kongress. © Wolfgang Richter

Mir wird klar: Know-how und Service sind ganz wichtige Aspekte für die Zahnmediziner. Ohne die offensichtlich gute Arbeit der Permadental-Mitarbeiter würden hier am Tisch nur halb so viele ehrlich begeisterte Zahnärzte sitzen. Die Teilnahme am World Dental Forum und ein Besuch des Modern Dental Lab sind ein weiterer Baustein, das Vertrauen in die Produkte zu stärken – wie Modern-Dental-Group-Chef Ngai im Interview in Peking sagte: „Seeing is believing!“ Und ich finde, er hat recht. Nur wer einmal hier war, kann sich eine eigene Meinung bilden und ernsthaft mitreden. Alles andere ist eher politisch und gesellschaftlich motiviertes Gerede. Vielleicht sollten mehr Skeptiker die Reise antreten.

Abschließende Gedanken

Natürlich ist im Großwirtschaftsraum Hongkong gefertigter Zahnersatz günstiger als Produkte „made in Germany“. Die Lohnkosten sind schließlich sehr viel niedriger, die Logistik ist auf den Export ausgerichtet. Aber muss das zwingend einen Qualitätsverlust bedeuten? In der Reisegruppe ist man sich einig: Schlechte Arbeit liefern zum Teil auch deutsche Dentallabore. Und es geht nicht darum, den schnellen Profit mit Vergünstigungen zu machen. Sondern darum, dem Patienten eine Wahl zu lassen. Wenn ein Patient sich keine teure Versorgung leisten kann, sind im Ausland gefertigte Kronen, Brücken und Prothesen eine – oder manchmal auch die einzige – Alternative.

Video vom World Dental Forum 2017