Abi-Schnitt für Studium Zahnmedizin

Hoher NC Zahnmedizin 2015

Wer 2015 Zahnmedizin ohne lange Wartezeit studieren will, braucht ein sehr gutes Abitur. Je nach Bundesland lag im Wintersemester 2014/2015 der NC zwischen 1,0 und 1,4. Im Sommer 2015 war der NC für Zahnmedizin niedriger - das Angebot aber auch nicht so groß.


NC Zahnmedizin 2015

Im Auswahlverfahren für Zahnmedizin werden 20 Prozent der Studienplätze nach Abiturnote vergeben, 20 Prozent nach Wartezeit und 60 Prozent nach hochschuleigenen Auswahlverfahren. Foto (Original): Sebastian Bernhard / pixelio.de


Ein super Abitur-Schnitt ist der schnellste Weg für jeden, der einmal Zahnarzt oder Zahnärztin werden will. Denn der Numerus Clausus (NC) für Zahnmedizin im Wintersemester 2014/2015 war hoch: In Brandenburg benötigten Studienbewerber – bei der Auswahl nach Durchschnittsnote – ein Abi von 1,0. Mit 1,1 qualifizierten sich Abiturienten in Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland. Das heißt: Der Bewerber, der den letzten Studienplatz erhalten hat, hatte eine Durchschnittsnote von 1,0 bzw. 1,1 im Abitur.

Die meisten Bundesländer verlangten von Abiturienten einen Schnitt von 1,2 (Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) oder 1,3 (Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz). Einzig in Schleswig-Holstein genügte ein Durchschnitt von 1,4 (bei 2 Wartesemestern). Das geht aus den Zahlen der Stiftung für Hochschulzulassung vor.

NC Zahnmedizin 2015: 20 Prozent nach Schulnote vergeben

Im Auswahlverfahren für Zahnmedizin werden 20 Prozent der Studienplätze nach Abiturnote vergeben, 20 Prozent nach Wartezeit und 60 Prozent nach hochschuleigenen Auswahlverfahren – wobei auch hier für viele Hochschulen die Durchschnittsnote ein wichtiges Auswahlkriterium darstellt. Wer sechs Jahre Geduld bewies, konnte auch mit einer Durchschnittsnote von 3,2 einen der begehrten Zahnmedizin-Studienplätze erhalten.

Die Nachfrage ist größer geworden und damit der Kampf um die Plätze härter. In diesem Wintersemester kamen auf einen Studienplatz in der Zahnmedizin statistisch 4,2 Bewerber. Der Anstieg in letzter Zeit dürfte auch der neuen Konkurrenzsituation geschuldet sein: Durch die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre in fast allen Bundesländern gab es in den vergangenen Jahren doppelte Abiturjahrgänge und somit mehr Studierende an den Universitäten.

Grundsätzlich sind nur die NCs von Winter- mit Wintersemestern und Sommer- mit Sommersemestern vergleichbar, da das Studienangebot zum Sommersemester reduziert ist. Zum Sommersemester 2014 genügte in Niedersachsen beispielsweise ein Abi-Schnitt von 1,7; in Sachsen-Anhalt von 1,6 zum Zahnmedizin-Studium.

NC im Sommersemester 2015: Köln, München, Freiburg, Ulm

Ein Einser-Schnitt ist Pflicht für jeden, der einmal Zahnarzt oder Zahnärztin werden will. Das galt auch im Sommersemester 2015. An den Studienorten Berlin (Charité), Erlangen-Nürnberg, Freiburg, Gießen, Göttingen, Köln, Mainz, Marburg, München, Münster, Regensburg, Tübingen, Ulm und Würzburg begannen im April die zugelassenen Bewerber ihr Studium.

Am schwierigsten war es, in Freiburg, Köln, München oder Ulm einen Studienplatz zu ergattern. Wer diese Städte als erste Präferenz angegeben hatte, benötige einen Numerus Clausus von 1,2. Bei gleicher Note zählt die im Abiturzeugnis ausgewiesene Punktzahl. In Freiburg zum Beispiel lag diese bei 742 Punkten. Für ein Zahnmedizinstudium an den Universitäten Marburg oder Gießen genügte ein NC von 1,7.

Taktik bei der Studienplatzwahl zahlt sich aus

Die Studienplätze werden prinzipiell immer in zwei Schritten vergeben. Im ersten Schritt wird geprüft, wer im jeweiligen Bundesland zu den Abiturbesten gehört (“Landesquote”). Im zweiten Schritt entscheidet sich der Studienort (“Hochschul-NC”). Sechs Wunschstädte dürfen die Bewerber nennen. Taktik zahlt sich hierbei aus: Da es für bestimmte Städte mehr Bewerber als Plätze gibt, entscheidet zunächst die bessere Abi-Note, dann die Gesamtpunktzahl auf dem Abi-Zeugnis, dann soziale Kriterien wie Schwerbehinderung und zum Schluss das Los.

Wenn ein Bewerber also als Städtewünsche 1. München, 2. Ulm und 3. Köln angibt, ist das Vorgehen folgendermaßen: Sind in der 1. Wunschstadt München alle Plätze an Bewerber mit einem besseren Abi vergeben worden, werden die Zulassungschancen des Bewerbers in der 2. Wunschstadt Ulm geprüft. Hier haben aber zunächst all jene Vorrang, die Ulm als 1. Wunschstadt genannt haben – auch wenn deren Zeugnisnoten schlechter sind. Danach kommt die dritte Wunschstadt Köln infrage, allerdings haben hier wieder jene Vorrang, die Köln als Erst- oder Zweitwunsch angegeben haben. Trotz einem sehr guten Abi kann es also mit dem Zahnmedizin-Studium in einer besonders beliebten Stadt nichts werden.

Immer mehr Frauen studieren Zahnmedizin

Zahnmedizin ist längst keine Männerdomäne mehr, immer mehr Frauen studieren Zahnmedizin. Seit Jahren steigt die Zahl der Studentinnen, im Jahr 2013 erreichte der Anteil der Studienanfängerinnen mit 67,4 Prozent einen neuen Rekord. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Bundeszahnärztekammer in ihrem Statistischen Jahrbuch 2013/2014 veröffentlicht hat. Auch wenn es um die Promotion geht, sind die Frauen führend: Rund zwei Drittel der Doktorarbeiten werden von Frauen geschrieben, rund ein Drittel von Männern.

Während der Frauenanteil im Zahnmedizinstudium in den vergangenen Jahren gestiegen ist, blieb das Durchschnittsalter der Absolventen – egal ob Männer oder Frauen – mit circa 28 Jahren seit Jahren weitgehend gleich.

Lesen Sie auch:

>> Zahnmedizin im WS 2016/2017: Wie bewerbe ich mich richtig?

>> Zahnmedizin 2016/ 2017 in Österreich studieren

>> Die zehn größten Universitäten für Zahnmedizin in Deutschland

>> Wer Zahnmedizin studiert, verdient am besten