Apple HealthKit

HealthKit: US-Kliniken testen Apples Schnittstelle

Gleich zwei große Kliniken testen Apples HeathKit bei Patienten. Chronisch Kranke und Diabetiker sollen - ihre Zustimmung vorausgesetzt - dank der Schnittstelle ihre Gesundheitsdaten schneller an die behandelnden Ärzte übermitteln können.


Zwei große US-Kliniken testen in den kommenden Wochen die mit iOS 8 eingeführte Schnittstelle HeathKit bei Patienten. Foto: apple.com


Seit heute ist das neue Betriebssystem für iPhone, iPad & Co. auf dem Markt: Die iOS 8. Integriert ist die Schnittstelle HealthKit, die zwei prominente US-Kliniken jetzt in der Praxis testen. Das Stanford University Hospital ist laut US-Medien eine der Kliniken, die als eine der ersten HealthKit ausprobieren will. Hier soll der Blutzuckerspiegel von Kindern mit Diabetes besser überwacht werden.

Die jungen Patienten werden mit einem iPod touch nach Hause geschickt. Ein Sensor erfasst ihre Blutzuckerwerte und leitet sie über die passende App an die Klinik weiter. Ein anderes Projekt entwickelt die Duke University School of Medicine (Duke Medicine), sie will Blutdruck, Gewicht und weitere Messungen bei Patienten mit Krebs oder Herzkrankheiten anhand der Schnittstelle überprüfen.

Schnellere Datenübertragung durch HealthKit

Die gesammelten Daten sollen eine genauere Messung und vor allem eine schnellere Datenübertragung gewährleisten als die heute noch üblichen Übertragungswege Fax oder Telefonat. Möglicherweise könnten Patienten auch durch das System gewarnt werden, wenn das Programm abweichende Werte feststellt.

Mit HealthKit und der dazugehörigen App Health sowie dem Datensammler Apple Watch reagiert der Konzern auf einen Gesundheitstrend: Immer mehr Fitness- und Gesundheitsapps kommen auf den Markt. Die neue Applikation Health sammelt sämtliche Fitness- und Gesundheitsdaten des Patienten – vom Blutdruck, Herzfrequenz, Cholesterin bis zur der Messung der Atemfrequenz.

Health und Apple Watch sammeln medizinische Daten

Nicht diese Funktionen allein machen die App spektakulär, es gibt bereits eine Reihe vergleichbarer Angebote, sondern das, was sich daraus zusammen mit anderen Gesundheits-Apps und in Kombination mit sogenannten Wearables entwicklen könnte. Wearables oder Smartwatches sind am Handgelenk getragene Armbänder oder Uhren, die über Sensoren Daten aufzeichnen und an ein Smartphone weitergeben.

Die Apple Watch, die Anfang 2015 auf den Markt kommt, ist ein solcher digitaler Begleiter, der neben vielen anderen Features auch eine permanente Analyse medizinischer Daten des Trägers liefert.

Telemedizin auch in Deutschland getestet

Dass Telemedizin vieles erleichtern kann, zeigen auch Beispiele aus Deutschland. Gerade für die Gesundheitsversorgung auf dem Land hält die Telemedizin interessante Perspektiven bereit. In Bad Rothenburg bei Osnabrück hat die dortige Herzklinik das prämierte Projekt “Telemonitoring für Kunstherzpatienten” eingeführt. Mithilfe elektronisch übertragener Daten überwachen Mediziner die Nachsorge ihrer Patienten aus der Ferne, ohne dass diese dazu extra ins Krankenhaus reisen müssen.

Datenschutz bei HealthKit ist der Knackpunkt

Nicht alles, was im Einzelfall funktioniert, erhält Zuspruch auf breiter Basis. Ob Patienten gewillt sind, ihre persönlichen Daten per App mit Gesundheitsdienstleistern zu teilen, ist noch nicht ausreichend untersucht. Gerade bei der Frage nach ausreichendem Datenschutz sind Ärzte und Patienten skeptisch. Um die Sicherheit der gesammelten Daten zu garantieren, hat Apple jüngst seinen Datenschutz verstärkt. Die Besonderheit bei dem System ist allerdings, dass der Patient selbst seine Daten kontrolliert und Dritten zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung stellt.

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