Gefährdung am Arbeitsplatz

Großer Lärm in der Zahnarztpraxis

Die Geräuschkulisse in einer Zahnarztpraxis kann bis zu 90 Dezibel betragen. Auf Dauer kann das Hören dadurch beeinträchtigt werden. Zahnarzt und Praxispersonal gehören damit zu den lärmgefährdetsten Berufen.


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Laut wird es nicht nur auf dem Flughafen, sondern auch in der Zahnarztpraxis. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de


Bei Arbeitsplätzen mit hoher Lärmbelastung denkt man an zunächst Straßenbauarbeiter, die mit einem Presslufthammer arbeiten. Nur wenige werden mit einer hohen Lärmgefährdung auf Anhieb den Beruf des Zahnarztes oder der Zahnmedizinischen Fachangestellten in Verbindung bringen.

Dabei ist die Geräuschkulisse in einer Zahnarztpraxis während der Behandlung ganz schön laut: Sie arbeiten täglich unmittelbar neben Geräten, die circa 90 Dezibel (dB) erzeugen. Das hat der Hörgeräteanbieter Audibene in einer Studie festgestellt. Zahnarzt und Assistenz sind einer erhöhten Schallbelastung durch Absauggeräte und Bohrer ausgesetzt, die den sogenannten unteren Auslösewert von 80 dB regelmäßig überschreiten. Durch den geringen Abstand zur Lärmquelle sind demnach Werte über 85 dB nicht selten.

Zahnarzt gehört zu den lärmgefährdetsten Berufen

Damit stehen Zahnarzt und Assistenz in dem Ranking der am stärksten lärmgefährdeten Berufe auf Platz sieben. Am meisten Lärm müssen Mitarbeiter der Flugzeugabfertigung ertragen. Beim Bodenpersonal am Flughafen, die auf dem Rollfeld zwischen den startenden und landenden Maschinen arbeiten, werden 140 dB erreicht.

Auf Platz zwei im Ranking steht der Straßenbauarbeiter, der mit schweren Geräten arbeitet, wodurch Werte von 120 dB erreicht werden. In beiden Berufen ist allerdings ein Gehörschutz Pflicht. Anders sieht das bei Platz drei aus, den belegt der Barkeeper, der bei bis zu 110 dB arbeitet.

Zu lautes Umfeld kann das Hörvermögen beeinträchtigen

Ähnlich laut wie während der Behandlung in der Zahnarztpraxis geht es in Kindergärten und Schulen zu. Erzieher und Lehrer sind einer Geräuschkulisse von 85 dB ausgesetzt. Laut wird es auch für Orchestermusiker (95 dB), Brauerei-Mitarbeiter (100 dB) und Fabrikarbeiter oder Mitarbeiter in landwirtschaftlichen Betrieben (105 dB).

Auf Dauer in einer zu lauten Umgebung zu arbeiten, kann zu einer Beeinträchtigung der Hörfähigkeit führen. Lärm hat noch weitere Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere auf das Nervensystem. Er kann verantwortlich für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und die Anfälligkeit des Immunsystems sein, warnt Audibene. Außerdem könne Lärm unsere Erholung beeinträchtigen und zu Gereiztheit und Nervosität führen.