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Gesunde Milchzähne: Heft bestellen

In der Broschüre "Milchzähne" wird jede Entwicklungsstufe des kindlichen Gebisses in einfachen Worten erklärt und von Fotos begleitet. Dazu gibt es Tipps zum zahngesunden Essen und Trinken, vom zahnfreundlichen Beruhigungssauger bis zur Zahnpflege und von der Anwendung von Fluoriden bis zum ersten Zahnarztbesuch des Kleinkindes.


Anders als die Karies an bleibenden Zähnen ist die frühkindliche Karies der Milchzähne nicht entsprechend zurückgegangen. Foto: proDente e.V.


Die Broschüre ist vor allem für Schwangere und Eltern, aber ebenso für Erzieher in Kitas und Kindergärten bestimmt, und steht ab sofort allen Zahnarzt- und Kinderarztpraxen sowie gynäkologischen Fachpraxen und Hebammen zur Weitergabe an ihre Patienten zur Verfügung. Die 16-seitige Broschüre wurde mit Unterstützung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und von Kinderzahnärzten erarbeitet. Die Broschüre soll in Deutsch und Türkisch und später auch in weiteren Sprachen zur Verfügung stehen.

Karies bei Milchzähnen: Wie häufig kommt sie vor?

Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich bei der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen einen Spitzenplatz einnimmt, so benötigen gerade die ersten Zähnchen der Kinder bis zu drei Jahren dringend mehr Aufmerksamkeit. “Denn anders als die Karies an bleibenden Zähnen ist die frühkindliche Karies der Milchzähne nicht entsprechend zurückgegangen”, betont Prof. Dr. Stefan Zimmer, 1. Vorsitzender der Aktion Zahnfreundlich und Leiter der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Universität Witten/Herdecke.

Ganz im Gegenteil: Es sei alarmierend, dass heute bereits 10 bis 15 Prozent aller Dreijährigen unter einer Nuckel- oder Saugerflaschenkaries leiden. Die “Early Childhood Caries” (ECC), also die Zerstörung der Milchzähne durch Karies innerhalb der ersten Lebensjahre, habe sich zum größten Problem in der Kinderzahnheilkunde entwickelt.

Gesunde Milchzähne: Aufklärung beginnt bei der Mutter

Genau deshalb beginnt die Milchzahn-Broschüre bei der Aufklärung der werdenden Mama. “Schon in der Schwangerschaft kann die Zahngesundheit des Kindes durch gesunde Ernährung und intensivierte Zahnpflege positiv beeinflusst werden”, so Zimmer. 

“Um frühkindliche Karies zu vermeiden und den Kleinsten schmerzhafte Erfahrungen durch kranke Milchzähne zu ersparen, sollte nach der Stillzeit auf süße Getränke oder saure Fruchtsäfte in der Babyflasche ebenso verzichtet werden wie auf eine Dauernuckelflasche zur Beruhigung oder als Einschlafhilfe. Als Durstlöscher eignen sich am besten Wasser oder zahnfreundliche Kindertees mit dem Zahnmännchen, die nachweislich weder Karies noch Erosionsschäden an der Zahnoberfläche verursachen.”

Frühkindliche Karies: Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen

Heute werden Kinder erst ab dem 30. Lebensmonat durch das zahnärztliche Vorsorgeprogramm betreut. “Dann haben sich die Kariesschäden häufig bereits so manifestiert, dass nur noch eine größere Behandlung unter Anästhesie möglich und im schlimmsten Fall mehrere Zahnextraktionen notwendig sind.” Um das zu verhindern, empfiehlt Zimmer gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen sowie mit den Hebammen, parallel zu den ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen jeweils auch eine zahnärztliche Untersuchung zwischen dem 6.-9., dem 10.-20. und ab dem 21. Lebensmonat.

“Dabei sollen nicht nur die Mundgesundheit der Kleinen überprüft und eventuell notwendige Behandlungen frühzeitig durchgeführt werden, sondern ganz besonders die Eltern über die Bedeutung der Milchzähne und der Mundhygiene, die richtige Zahnputztechnik und die zahngesunde Ernährung aufgeklärt werden.”

Die Broschüre zum Download.