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Falscher Biss führt zu Kopfschmerzen

Der falsche Biss kann Auswirkungen auf die skelettale Funktionen haben. Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen können ihre Ursache auch im falschen Biss haben. Dieses Thema untersucht Dr. Daniel Grubeanu, der eine DENTSPLY-Stiftungsprofessur an der Hochschule Fresenius in Idstein übernommen hat. In seiner Antrittsvorlesung und in seinem Forschungsvorhaben vertritt er einen interdisziplinären Ansatz.



Die Craniomandibuläre Dysfunktionstherapie behandelt Störungen des Kausystems, die zumeist auf eine Fehlstellung des Kiefergelenkes zurückzuführen und häufig mit vielfachen Beschwerden des skelettalen Bewegungsapparates verbunden sind. In seiner Antrittsvorlesung Ende September zum Thema „Der richtige Biss und die skelettale Funktion – ein interdisziplinärer Ansatz“ sprach Grubeanu sich für einen gemeinschaftlichen Ansatz unter Mitwirkung der Physiotherapie und Osteopathie aus.

„Die Form folgt der Funktion“

Knochen passen sich ständig an und brauchen entsprechend Belastung, um kräftig und widerstandsfähig zu sein. Ausreichend Bewegung erhöht die Knochendichte und kräftigt den Knochen, während fehlende Bewegung zu Osteoporose führen kann. Jeder Krafteinlagerung folgt eine Volumenanpassung des Knochens. Im Umkehrschluss folgt daraus, dass sich aufgrund eines fehlenden Zahnes der Kieferknochen zurückbildet. Nur wenn der Knochen durch ein Implantat wieder belastet wird, erholt sich der darunterliegende Knochen: „Die Form folgt der Funktion, ein Knochen muss physiologisch belastet werden“, so Grubeanu.

Knochen können auch überbelastet werden und in der Folge brechen. Da das Kiefergelenk durch das zentrale Nervensystem mit der Muskulatur und der Wirbelsäule verbunden ist und sich in unmittelbarer Nähe zum Innenohr befindet, können Beschwerden auch in anderen Regionen damit in Zusammenhang gebracht werden: Tinnitus, Kopfschmerzen, eingeschränkte Mundöffnung, Schulter- und Nackenschmerzen sowie Schluckbeschwerden.

Weitere Auswirkungen Craniomandibulärer Dysfunktionen 

Grubeanu konnte in seiner Zeit an der Hochschule Fresenius bereits nachweisen, dass Craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) Auswirkungen auf das Gangbild haben und erste Therapieansätze entwickeln. Mit der Schienentherapie lassen sich die Zähne in Gleichstellung und das Kiefergelenk damit in eine myozentrische, also ideale Position bringen.

Mit der Manuellen Therapie lassen sich verspannte Muskeln lockern und die Kiefergelenke mobilisieren, wodurch der Biss zusätzlich entspannt wird. In Zusammenarbeit mit der Physiotherapie und der Osteopathie will der Zahnmediziner im Rahmen seiner Stiftungsprofessur weiter an diesem interdisziplinären Ansatz arbeiten.