Studienergebnisse erneut bestätigt

Erhöhtes Demenzrisiko durch Zahnverlust im Alter

Chronische Entzündungen wie Parodontitis sind und bleiben begünstigende Faktoren für Demenz, das haben bereits mehrere Studien ermittelt. Eine Studie indischer Forscher hat diesen Bezug noch einmal gesichert.


Zahnverlust im Alter Demenz

Die kognitiven Leistungen sind bei einer Demenzerkrankung eingeschränkt. Zahnverlust im Alter erhöht das Risiko, an Demenz zu erkranken. | © JSB31 – Fotolia


Erleiden junge Erwachsene Zahnverlust, ist dieser oftmals durch Karies bedingt. Im Alter dagegen wird der Zahnverlust eher durch die Parodontitis ausgelöst. Indische Forscher begutachteten in einer Studie erneut den Zusammenhang zwischen dem Zahnverlust und dem Risiko, an Demenz zu erkranken.

Demenzrisiko deutlich abhängig vom Zahnbestand

Insgesamt wurden 300 demenzerkrankte Patienten zwischen 50 und 80 Jahren in der Studie analysiert. Die Ausgeprägtheit der Demenz und somit die Beeinträchtigung der kognitiven Leistung wurde anhand des Demenztests „Mini mental State Examination“ (MMSE) festgestellt. Ökonomische Faktoren wie Schulbildung und Familienstand wurden ebenfalls erhoben.

Die Bilanz der Studie war eindeutig: Je stärker der Zahnverlust beim Patienten ausgeprägt war, desto stärker war ihre kognitive Leistung beeinträchtigt. Die Forscher schlussfolgerten demzufolge einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der vorhandenen Zähne und dem Risiko, an Demenz zu erkranken. Frühere Studien hatten diesen Zusammenhang ebenfalls festgestellt. Ein weiteres Ergebnis war, dass Grad der Demenz von sozialen Aspekten abhängig ist. So findet sich ein höherer Zahnverlust häufiger bei Patienten mit einem niedrigeren Bildungsstand und bei Patienten mit einem gut ausgebauten und soliden sozialen Netz ist die Demenz weniger stark ausgeprägt.

Kaufunktion essentiell für Gehirngesundheit

Die Forscher glauben, in der Kaufunktion einen möglichen Grund zu sehen, dass Menschen mit erheblichem Zahnverlust ein höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Durch das Kauen wird der Blut- und Sauerstofffluss im Kopf gesteigert und somit die Gehirngesundheit gefördert. Bei ausgeprägtem Zahnverlust wird die Kaufunktion erschwert und ungesunde Ernährungsweise zudem begünstigt. Bei Patienten ohne eigene Zähne kann dieses Problem jedoch durch ein vollständiges Gebiss von Dritten behoben werden. So bleibt die Kaufuntkion erhalten und das Demenzrisiko sinkt.


Quelle: Ranjan R, Rout M, Mishra M, Kore SA (2019). Tooth loss and dementia: An oro-neural connection. A cross-sectional study. Journal of Indian Society of Periodontology, 23(2), 158.