Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Dr. Bernd Reiss erhält Ehrenmedaille

Im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages 2018 überreichte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am 8. November 2018 Dr. Bernd Reiss die Ehrenmedaille der DGZMK. Damit wurde das herausragende Engagement und die Verdienste von Reiss als Initiator und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ), als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde (AG Keramik), Mitbegründer der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „International Journal of Computerized Dentistry“ und seine fruchtbare Tätigkeit im Vorstand der DGZMK gewürdigt.


Dr. Bernd Reiss DGZMK

Dr. Bernd Reiss auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018 © Spillner/DGZMK


Neben seinen Aufgaben als niedergelassener Zahnarzt in einer Praxisgemeinschaft in Malsch widmete sich Reiss seit den 90er Jahren dem Aufbau der DGCZ als Fortbildungsgruppe zur Förderung der computergestützten Restauration mit vollkeramischen Werkstoffen, der Behandlung mit digitalen Chairside-Systemen, leitete Hands-on Kurse, um Kollegen mit der opto-elektronischen Intraoralabformung und mit konservierenden, vollkeramischen Therapielösungen – weitgehend ausgeführt in einer Sitzung – vertraut zu machen. Seitdem ist Reiss ein geschätzter Referent mit unterschiedlichen Themen – bisher tätig in ca. 500 Kursen und Symposien in mehr als 40 Ländern.

In 1999 war Reiss an der Gründung der AG Keramik beteiligt und leitet seitdem den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft. Mit diesen institutionellen Ressourcen startete Reiss die multizentrische Feldstudie „Ceramic Success Analysis“ (CSA). Damit bot er Zahnärzten die Möglichkeit, über praxiseigene Keramikrestaurationen kontinuierlich zu berichten und mit den Befunden aller Studienteilnehmer zu vergleichen. Damit wurde ein Werkzeug verfügbar, das individuelle Behandlungskonzepte überprüfbar macht, Antworten zu der Frage „Habe ich alles richtig gemacht?“ gibt und Empfehlungen zur Qualitätsoptimierung bietet. Als weltweit einzige Langzeit-Feldstudie dieser Art setzte CSA seit 20 Jahren neue Maßstäbe für die klinische Sicherheit in der Praxis.

Mitgründung der DGCZ

Seit 2011 ist Reiss als Vorsitzender der DGCZ auch im Vorstand der DGZMK, um seine profunden Kenntnisse in den Bereichen Digitalisierung, computergestützte und vollkeramische Restauration in Kons und Prothetik, Nutzung klinischer Datenprofile für das Qualitätsmanagement in der Praxis in die Dachgesellschaft der deutschen Zahnärzte einzubringen.

Reiss studierte Zahnmedizin an der Universität Freiburg, war nach Promotion Assistent an der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe und qualifizierte sich 1996 für den Walther-Engel-Preis der Akademie. Als Honorary Assistant an der Universität Liverpool erweiterte er seine Kenntnisse in klinischer Forschung. Als Mitglied der Karlsruher Konferenz und Lehrer der Akademie für Zahnärztliche Fortbildung nahm Reiss an vielen Fortbildungsveranstaltungen teil. Neben seiner Tätigkeit als Mitinhaber in der Praxisgemeinschaft Dres. Reiss & Pohlmann in Malsch war er 1991 Gründungsmitglied der DGCZ und ab 1996 Mitherausgeber des Journals der ISCD. 1999 war Reiss Mitinitiator des DGZMK-Arbeitskreises „Angewandte Informatik in der Zahnheilkunde“. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der AG Keramik, deren Vorsitzender er seitdem ist.

Auf dem Deutschen Zahnärztetag 2018 stellte Reiss die Ergebnisse der CSA-Studie mit differenzierten Prognosen zu klinischen Erfolgsraten von Keramikwerkstoffen und Behandlungsverfahren auf Basis von über 10.000 Befunden aus niedergelassenen Praxen vor. Damit bot Reiss einen wertvollen Beitrag zum klinischen Qualitätsmanagement für Praktiker.