Dental Teamdays 2019

Fortbildung für Chef und Mitarbeiter

Die Dental Teamdays in Berlin sind eine Fortbildungsveranstaltung, die sich an den Praxisinhaber und sein Team richtet. Gemeinsam lernt man an einem Wochenende Neuigkeiten aus den verschiedensten Themenfeldern kennen: Kommunikation im Team, Social Media, Potenzial der Prophylaxe oder (Wasser-)Hygieneanforderungen.


Vanessa Kohnert zeigte bei den Dental Teamdays, dass man mit Sozialen Medien sogar die Personalsuche verstärken kann. ©Skupin


Den Startschuss gab Carsten Schlüter, Geschäftsführer bei M Consult, mit seinem Vortrag „Praxen mit Zukunft“. Gleich zu Beginn machte er deutlich: „So wie sie es in den letzten zehn Jahren gemacht haben, werden sie es nicht die kommenden zehn Jahre machen können.“ Trotz stabilen Wachstums im Gesundheitsmarkt, werde die Situation für die Praxen schwieriger. Schlüters einfaches „Rezept“, um den Anforderungen zu begegnen: eine optimale Außendar­stellung. „Sie müssen sich unterscheidbar für den Patienten machen. Wenn dieser nicht weiß, wofür eine Praxis steht, sind für den Patienten alle Praxen gleicht.

Carsten Schlüter sieht im Praxisteam die wichtigste Ressource, um Patienten halten zu können. ©Skupin

Wichtigste Ressource, Patienten zu halten: Das Praxisteam

Ein erster Schritt dafür, laut Schlüter: Ein vernünftiges Corporate Design für die Praxis, das auf allen Drucksachen zu finden ist. Wichtig sei es, den Patienten einheitliche Kontaktpunkte zu bieten. Ein erster sei die Praxishomepage. „Fast alle Patienten kommen, nachdem sie sich im Internet über die Praxis informiert.“ Hat man die Patienten erst einmal gefunden, will man diese auch halten. Hier komme laut Schlüter eine Hauptaufgabe auf das Praxisteam zu. Dieses sei die wichtigste Ressource dafür.


Zahnarzt Marco Retterath sprach mit Redakteur Sven Skupin darüber, welche Hoffnungen er an die Fortbildung für sein Praxisteam knüpft:


Social Media für Zahnarztpraxen

Tipps für Einsteiger in den Social Media Bereich der Praxen hatte Vanessa Kohnert dabei. Die Beraterin und Trainerin zeigte, wie wichtig es auf den verschiedenen Social Media Kanälen sei, als Praxis immer die gleiche Sprache zu sprechen. Interessant für Praxen seien auch die geschlossenen Gruppen auf Facebook, die sich mit Alltagsfragen wie Praxishygiene, Prophylaxe usw. befassen würden.

Personalsuche über Instagram

Als Tipp für Praxisinhaber, die auf der Suche nach neuem Personal sind, hatte Kohnert die Plattform Instagram als Tipp im Gepäck. „Die Zielgruppe von Instagram ist deutlich jünger und bietet damit Möglichkeiten, neue Mitarbeiter- insbesondere auch neue Auszubildende – zu finden.”

Prophylaxe als Teil des Behandlungskonzeptes

Welches Potenzial die Prophylaxe für eine Praxis bietet, versuchte Frank Frenzel den Teilnehmern der Dental Teamdays zu vermitteln. Er plädierte vehement dafür, die Prophylaxe als festen Bestandteil des Praxiskonzeptes zu implementieren. Denn die Realität sieht in Deutschland momentan relativ düster aus: Die Prophylaxe-Quote der Praxen liegt zwischen 12 und 18 Prozent. Dabei sei der Nutzen doch sogar wissenschaftlich belegt. „Sie können dem Patienten seriös eine Leistung anbieten, die für ihn einen Nutzen hat.”

Frank Frenzel sieht ein großes Potenzial für Praxen in der Prophylaxe. Bisher nutzen nur rund 18 Prozent der deutschen Patienten das Angebot einer PZR. ©Skupin

Frenzel betonte, dass man als Praxis sogar gesetzlich dazu verpflichtet sei, die PZR zumindest anzubieten, da der Patient das Recht hat, über die bestmögliche Diagnostik und Therapie informiert zu werden. „Entscheidet er sich gegen den ausdrücklichen medizinischen Rat gegen die PZR, dokumentieren sie das unbedingt!”

Einen Aspekt wollte der Praxis-Coach dabei nicht verschweigen: „Wenn die Mitarbeiter der Praxis das, was sie kommunizieren, nicht denken, wird es nicht funktionieren.” Nur bei einer Deckungsgleichheit von Botschaft sowie Praxis- und Personalerscheinung kann die Prophylaxe als Teil des Behandlungskonzeptes funktionieren. Das sei eine Entscheidung, die vorher getroffen werden müssen, bei der alle im Team am gleiche Strang ziehen müssten.