Patientenmonitor 2019

Warum sich ältere Patienten beim Zahnarzt schlecht beraten fühlen

Ältere Patienten fühlen sich beim Zahnarzt überversorgt und schlecht beraten – so die Ergebnisse des Patientenmonitors 2019. Wieso die Beratung beim Zahnarzt demnach zu wünschen übrig lässt, lesen Sie hier.


Beratung Zahnarzt ältere Patienten

Kostspielige Zahnbehandlungen bereiten älteren Patienten Sorgen. © Viacheslav Iakobchuk – stock.adobe.com


Häufig sind kostspielige und aufwendige Zahnersatzbehandlungen bei älteren Patienten geplant. Das zeigt der Patientenmonitor 2019. Die Patienten berichten zudem, dass sie häufig nicht genau verstehen, wieso eine solche Behandlung notwendig ist. Daher hinterlässt die Beratung beim Zahnarzt leider einen schlechten Eindruck bei den älteren Patienten.

Teilweise berichten die Patienten von bis zu acht geplanten Implantaten pro Kiefer. Von einer konventionellen Vollprothese raten die meisten Zahnärzte den Patienten zufolge ab. Doch eine zweite Meinung können viele der älteren Patienten aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität nicht einholen. Verzweifelt wegen der hohen Kosten und überfordert, ohne genaues Verständnis eine Entscheidung zu treffen, wenden sie sich häufig an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD).

Zahnarzt verpflichtet zur Aufklärung in der Beratung

Die Aufklärungspflicht ist in den Leitlinien und dem Patientenberatungsgesetz klar geregelt, doch an der Umsetzung scheint es laut Patientenmonitor zu hapern. Seit mehreren Jahren haben sich die Beratungsthemen hier nicht geändert. Rechtliche Fragen stellen weiterhin die Mehrheit dar, gefolgt von medizinischen Fragen wie die Notwendigkeit von Implantaten anstelle einer herausnehmbaren Zahnprothese. Die Vor- und Nachteile sowie Risiken seien vielen Patienten unklar.

Ältere Patienten entsprechend zu beraten ist eine der Herausforderungen im Praxisalltag. Häufig bleibt zu wenig Zeit, sich den Sorgen und Ängsten der Patienten entsprechend zu widmen oder die Patienten sind zu verunsichert und trauen sich nicht, noch einmal nachzufragen. In manchen Fällen hilft eine entsprechende Visualisierung des Behandlungsvorgangs, um das Verständnis der Patienten zu erhöhen. Weiterhin sind Flyer und Patientenbroschüren von Vorteil, sodass sich der Patient zuhause genauer informieren kann und für einen nächsten Beratungstermin Fragen vorbereiten kann.

Die UPD veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht zu Problemen und Herausforderungen der Patientenberatung. Es ist Teil des gesetzlichen Auftrags der Patientenberatung, Problemlagen aufzuzeigen. Der Patientenmonitor basiert auf der Beratungsdokumentation sowie der Erfahrung der Beraterinnen und Berater.


Quelle: Patientenmonitor 2019