Schwerer Betrug und Körperverletzung

Assistentin soll Patienten selbst behandelt haben

In einer Zahnarztpraxis in Österreich soll eine Zahnarzthelferin jahrelang bei Patienten selbst kieferorthopädische Behandlungen vorgenommen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.


Zahnspange

Foto: proDente / Johann Peter Kierzkowski


Eine 33-jährige Zahnarzthelferin steht unter dem Verdacht, in Abwesenheit eine Zahnarztes selbst kieferorthopädische Behandlungen an Erwachsenen und zumindest einem Kind durchgeführt zu haben. Außerdem ließ sie offenbar ausländische Ärzte einfliegen, die unsachgemäß Implantate setzten. Die österreichische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schweren Betrugs, Kurpfuscherei und Körperverletzung. Das berichten mehrere österreichische Medien.

Laut der “Kronenzeitung” hat die ausgebildete Zahnarzthelferin jahrelang kieferorthopädische Behandlungen ohne  entsprechende berufliche Qualifikation durchgeführt. Die Namen von Zahnärzten, die früher in der Praxis angestellt waren, soll sie für die Abrechnung mit den Krankenkassen missbraucht haben. Außerdem habe sie sich “viel schwarz auszahlen” lassen.

Kieferdeformation nach Implantation

Der Betrug flog auf, weil es zu Problemen bei zwei Patienten kam: Ein Junge, dem eine Zahnspange angebracht worden war, hatte massive Schmerzen; bei einem anderen Patienten kam es zu einer Kieferdeformation nach einer Implantation.

Wie die “Kleine Zeitung” schreibt, sagt der Anwalt der Zahnarzthelferin, es seien bei einer Hausdurchsuchung keinerlei belastende Hinweise sichergestellt worden. Der Vorwurf der Körperverletzung sei “völlig aus der Luft gegriffen.“