12.000 Zahnarztpatienten müssen zum HIV-Test
Die Australische Gesundheitsbehörde NSW Health hat rund 11.000 Zahnarztpatienten in Sydney zum HIV- und Hepatitistest aufgerufen. In mehreren Zahnarztkliniken waren gravierende Hygienemängel festgestellt worden.
Die australische Gesundheitsbehörde informiert sämtliche Patienten der Zahnkliniken. Foto: Böll
Schlechte Hygienemaßnahmen und mangelhafte Sterilisation der Instrumente sind der Grund, warum sich in Sydney tausende Zahnarztpatienten Sorgen um ihre Gesundheit machen. Die Gesundheitsbehörde hat die Zahnarztpatienten aus zwei Privatkliniken (The Gentle Dentist, Dr Robert Craige Starkenburg’s clinics), mit je einem weiteren Standort in Sydney, dazu aufgerufen, sich auf HIV sowie Hepatitis B und C testen zu lassen.
Es bestehe die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bei chirurgischen Eingriffen mit den Infektionskrankheiten angesteckt haben. Bislang seien keine Fälle einer HIV- oder Hepatitisinfektion festgestellt worden, die in Zusammenhang mit den erheblichen Hygienemängeln in den Praxen stehen.
Fünf Zahnärzten Zulassungen entzogen
Die Behörde informiert sämtliche Patienten der betroffenen Zahnkliniken, bei denen in den vergangenen Jahren ein chirurgischer Eingriff vorgenommen wurde. Mitunter sei es jedoch schwierig, diese Patienten zu identifizieren, weil die Patientendokumentation einzelner Kliniken unvollständig sei, räumt die Behörde ein.
In Australien müssen sich die Zahnärzte an die “Guidelines on infection control“, also die geltenden Hygienevorschriften, halten. Bislang hat die Behörde fünf Zahnärzten ihre Zulassung entzogen, weitere sechs dürfen ihre Approbation behalten und unter Auflagen weiterarbeiten.
Gegenüber australischen Medien äußerte Dr Starkenburg, es tue ihm “sehr leid”, mit 75 Jahren habe es ihm sein Alter erschwert, sich über die veränderten Vorschriften auf dem Laufenden zu halten. Zwischenzeitlich habe er verschiedene Auffrischungskurse besucht und Schritte unternommen, das Problem zu beheben, er hoffe, wieder praktizieren zu können.
